Er ist das wohl letzte Relikt aus einer Zeit, in der der italienische Fußball das Maß aller Dinge im Weltfußball darstellte. Italien war Weltmeister, und Klubs wie Juventus Turin und der AC Mailand gaben sich gegenseitig die Klinge in die Hand, wenn es um Teilnahmen an europäischen Klub-Finals ging.
Doch jede Ära endet einmal – und so auch die von Gianluigi Buffon, der noch heute das Tor von Juventus Turin hütet. Gegenüber dem Spiel äußerte sich die Torwart-Ikone wie folgt: "Ein Mann von fast 40 Jahren hat die Pflicht, anderen Raum zu geben. Ich weiß doch selbst am besten, dass ich anderen im Weg stehen könnte, und das will ich nicht." Das klingt nach Abschied – auch wenn Buffon sich ein Hintertürchen offen hält: "Sehr wahrscheinlich höre ich auf, stehe aber weiter zur Verfügung, für Juventus und für die Nationalmannschaft."
Eine Karriere der Superlative
Buffon wechselte im Sommer 2001 für die Summe von 52,88 Millionen Euro aus Parma nach Turin und sollte binnen zwei Jahrzehnten zur Klublegende aufsteigen. Für die "alte Dame" stand er bis heute in 638 Profispielen auf dem Platz. Er wurde achtmal Meister, viermal Pokalsieger und 2003 sogar zu Europas Fußballer des Jahres gekürt. Nur der Titel in der Champions League blieb ihm bislang verwehrt. In dieser Saison läuft demnach also der letzte Versuch.
Auf Nationalmannschaftsebene bestritt Buffon 175 Länderspiel und nahm an fünf Weltmeisterschaften teil. Mit dem Scheitern in den Play-Offs gegen Schweden erklärte er sichtlich bewegt seinen Rücktritt. Wir verneigen uns vor einem großen Sportsmann – und werden die verbliebene Saison genießen, in der Gianluigi Buffon letztmals auf dem Rasen zu sehen sein wird.