Es ist geschafft: Der erste Geisterspieltag der Bundesliga ist absolviert, heute Abend beschließt die Partie Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen die aktuelle Runde. Die ganze Welt blickte am Wochenende in unsere Stadion und staunte wieder einmal über die deutsche Akribie. Besonders in den internationalen Top-Ligen schaute man ganz genau hin, wie sich die Deutschen so anstellten.
Zugegeben, ein wenig komisch war es ja schon. Die Vereinshymne wird abgespielt, während sich zwei Teams vor leeren Rängen auf den Anpfiff vorbereiten. Eine Situation, mit der wir uns in den kommenden Monaten abfinden müssen. Deutschland ist also endlich einmal Vorreiter im Fußball. Nicht unbedingt spielerisch, dafür aber planungstechnisch. Premier League, Serie A und Primera División beneideten uns um diese Geisterkulisse des vergangenen Wochenendes, denn sie müssen allesamt noch warten, bis sie endlich wieder loslegen dürfen. Alle blickten sie neidisch nach Deutschland und mussten feststellen: Wenn dieses Land eines kann, dann einen Plan bis ins kleinste Detail umsetzen.
Zlatan gratuliert
Treffend fasste es Zlatan Ibrahimovic zusammen: "They say, they do. Danke Bundesliga!" Die Liga hat gezeigt: Fußball in einer absoluten Krisensituation? Das ist möglich. Die weiteren Top-Ligen konnten in den letzte Tagen genau hinschauen: Wie hat Deutschland das möglich gemacht? Wo können wir eventuell abkupfern und unsere eigenen Konzepte zum Wiederbeginn schärfen? Selbstverständlich weiß die Bundesliga: Passieren Fehler, wird uns die Erlaubnis zum Spielbetrieb schnell wieder entzogen. Aber: Es passierten aber keine Fehler. Das hat die Fußballwelt rund um den Globus registriert und sich beeindruckt ob der bekannten deutschen Gründlichkeit gezeigt. Oder wie es Toni Kross ausdrückte: Wenn es die Bundesliga nicht schafft, wieder Fußball zu spielen, dann schafft es niemand. Vorbild Bundesliga? Das wünschen wir uns demnächst auch wieder, wenn es nur um das Sportliche geht.
Foto: Heinz Buese/Getty Images