Die 6:0-Gala der Bayern gegen 1899 Hoffenheim vom vergangenen Samstag wurde von den unsäglichen Plakaten einiger Bayern-"Fans" überschattet. Dabei ging vollkommen unter, welch glanzvolle Leistung die Münchner eigentlich abgeliefert hatten und das einer dabei fehlte: Robert Lewandowski. Während viele Experten dem Bayernspiel Probleme prophezeit hatten, strafte der junge Joshua Zirkzee sie alle Lügen. Insgeheim wird es für den Youngster sogar gut sein, dass alle über Hopp statt über ihn sprachen.

Vor Weihnachten rettete Zirkzee seine Bayern zweimal mit späten Toren und wurde damit über Nacht berühmt. Seither allerdings wurde es still um den 18-Jährigen, der in Liga drei zum Einsatz kam. Dann aber kam die Verletzung von Robert Lewandowski und mit ihr die große Chance für den jungen Niederländer. In Hoffenheim warf ihn Flick ins kalte Wasser, bislang stand er in der Bundesliga erst wenige Minuten auf dem Platz. Bei seinem ersten Startelfeinsatz wirkte Zirkzee, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht. Sofort war er in die flüssigen Kombinationsspiele eingebunden, es schien, als wäre diese Formation schon lange zusammen.

Parallelen zu Lewandowski

Bei den ersten beiden Toren hatte er schon seine Füße im Spiel, das 3:0 erzielte er schließlich selbst. Er nahm den Ball an, schirmte ihn ab, drehte sich um seinen Gegenspieler und versenkte den Ball cool im Netz. Auch nach diesem Treffer blieb er stets gefährlich. Beinahe wäre ihm ein Traumtor per Lupfer gelungen, außerdem setzte er seinen offensiven Mitspieler perfekt in Szene. Klingt alles verdammt nach Lewandowski, doch der stand tatsächlich nicht auf dem Feld. Zirkzee zeigte über die volle Distanz, was für ein Talent in ihm steckt. Konzentriert hat sich nach der Partie niemand auf ihn. Damit kommt keinerlei Gefahr auf, dass sich der Druck auf den jungen Stürmer erhöht. Er kann nun weiter befreit aufspielen und zeigen, dass all die Sorge um die Lewandowski-Verletzung umsonst war.

Foto: Matthias Hangst/Getty Images