Viel Zeit um die Auslosung für die Conference League im Fernsehen zu schauen, werden weder Trainerteam noch Spieler haben. Fenerbahçe tritt heute Abend schließlich noch in Gaziantep an. Spannend wird die Frage, wer in vorderster Front für die Tore sorgen soll.

Mit Enner Valencia ist der konstanteste Stürmer zwar weiterhin verletzt und hat die Reise nach Südostanatolien nicht mit angetreten, seine beiden nominellen Konkurrenten fangen seinen Ausfall mittlerweile allerdings gut auf.

Da ist zum einen Serdar Dursun. Der gebürtige Hamburger stand gegen Rizespor keine halbe Stunde auf dem Feld und schnürte dennoch einen Hattrick. Im enttäuschenden Spiel gegen Göztepe zuvor spielte er durch und steuerte den einzigen Treffer für seine Farben bei. Lediglich gegen die Eintracht wirkte der 30-Jährige nicht mit. Aufgrund seiner schweren Verletzung zu Beginn der Saison war er für die Europa League nicht gemeldet. Dursun ist also in guter Form und dazu auch noch ausgeruht. Es spricht somit durchaus einiges für seinen Einsatz von Beginn an.

Berisha ist angekommen

Eine gute Form hat allerdings auch Mergim Berisha. Der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler scheint endlich angekommen zu sein in Istanbul und kann ebenfalls eine deutlich aufsteigende Formkurve vorweisen. Er traf ebenfalls gegen Rizespor und theoretisch sogar doppelt gegen die Eintracht. Der erste Treffer wurde allerdings richtigerweise wegen Abseits zurückgenommen. Berisha ist aber – ebenso wie Dursun – nicht nur ein Goalgetter, sondern gefällt auch als emsiger Arbeiter. Eine Verschnaufpause dürfte er ebenfalls nicht benötigen. Muss Trainer Pereira also eine schwere Entscheidung treffen und einen der beiden gut aufgelegten Stürmer auf die Bank setzen?

Zwei Stürmer von Beginn an oder einen Torjäger in der Hinterhand?

Nicht unbedingt. Zwar scheint diese Variante aktuell noch am wahrscheinlichsten und hat auch einiges für sich, der Coach könnte allerdings auch einen Kompromiss versuchen. Gegen das Team des ehemaligen Fener-Trainers Erol Bulut wird man sowieso in der Bringschuld sein und das Spiel machen müssen. Ändert Pereira sein System in ein 3-4-1-2 (oder theoretisch 4-4-2), könnte er beide Mittelstürmer aufbieten und sogar Mesut Özil zu seiner Lieblingsposition auf der Zehn verhelfen. Alternativ bleibt einer der beiden Torjäger zunächst auf der Bank und setzt dann als Joker Impulse. Es gibt wahrlich schlechtere Auswahlmöglichkeiten.