Ersun Yanal muss beim wichtigen Auswärtsspiel gegen Yeni Malatyaspor voraussichtlich auf drei Stammspieler verzichten. Vor allem in der Offensive steht er dabei vor einigen Problemen.

Ein Ausfall steht bereits seit dem letzten Spieltag fest: nach seiner roten Karte beim 3:2 Arbeitssieg gegen Kasımpaşa muss Rechtsverteidiger Mauricio Isla nun an zwei Spieltagen zugucken. Zwar wurde mit Murat Sağlam zu Beginn der Saison ein junger Vertreter von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg geholt, Ersun Yanal scheint allerdings bisher noch nicht von ihm überzeugt zu sein. Der 21-Jährige steht regelmäßig im Spieltagskader, durfte aber lediglich im Pokal auch tatsächlich zeigen, was er kann. Als Isla ab dem zweiten Spieltag verletzt ausfiel, setzte Yanal auf den vielseitigen Ozan Tufan als Rechtsverteidiger. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der türkische Nationalspieler auch gegen Malatyaspor die erste Wahl ist. In diesem Fall würde dann Tolga Ciğerci ins zentrale Mittelfeld rücken. Als Alternative für rechts hinten stünde ansonsten auch Nabil Dirar zur Verfügung. Der Marokkaner überzeugte zu Beginn der Saison als Linksverteidiger und zeigte einmal mehr, dass er auf den Außenbahnen auf jeder Position einsetzbar ist.

Das gefährliche Duo fehlt wahrscheinlich

Während defensiv die Möglichkeiten also durchaus vielversprechend sind, sieht es offensiv nicht so gut aus. Nach dem besten Vorlagengeber Max Kruse (5) droht auch Topscorer Vedat Muriqi (7) auszufallen. Auf Kruses hartnäckige Leistenprobleme reagierte Yanal mit einer Systemumstellung. Statt des 4-2-3-1 mit Kruse als Mischung aus Zehner und hängender Spitze setzte er auf ein 4-3-3 mit den beiden Achtern Tufan und Emre Belözoğlu bzw. Ciğerci. Zwar wird dieses System auch wahrscheinlich gegen Malatyaspor wieder zum Tragen kommen, der Ausfall seines besten Torjägers dürfte Yanal aber einiges Kopfzerbrechen bereiten. Muriqi zeichnete sich in dieser Saison nicht nur als treffsicherster Schütze, sondern auch als unermüdlicher Arbeiter aus. Diese Qualitäten werden sich nicht eins zu eins ersetzen lassen. Zwar wurde mit Mevlüt Erdinç zu Beginn der Saison ein erfahrener Backup verpflichtet, der 32-Jährige konnte bisher aber noch überhaupt nicht auf sich aufmerksam machen. Lediglich 35 Minuten in der Liga und ein schwacher Auftritt im Pokal stehen zu Buche. Quasi folgerichtig konnte der Mittelstürmer bisher noch keine Tore oder Vorlagen beisteuern. Da der Kader allerdings keine weiteren Optionen bereit hält, dürfte Erdinç am Sonntag trotzdem seine Bewährungschance erhalten. Im Verbund mit den zuletzt ebenfalls eher ungefährlichen Garry Rodrigues und Victor Moses muss er den Tabellensiebten vor Herausforderungen stellen. Gelingt das nicht, könnte Malatyaspor sogar ebenso vorbeiziehen wie Beşiktaş, Galatasaray oder Trabzon.