Vor rund zwei Wochen hatte das LIGABlatt von den fortgeschrittenen Verhandlungen zwischen Fenerbahçe und Joachim Löw berichtet. Nun steht der spektakuläre Deal offenbar kurz vor dem Abschluss.

Laut türkischen Medienberichten sind sich der Traditionsverein aus Kadıköy und der ehemalige Bundestrainer wohl in allen relevanten Punkten einig, sodass man sich im Lager der "Kanarienvögel" darauf vorbereitet, die Löw-Verpflichtung publik zu machen. Demnach ist es sogar recht wahrscheinlich, dass die offizielle Vorstellung des 62-Jährigen noch in dieser Woche vonstatten geht. Wie das LIGABlatt berichtete, soll der Weltmeister-Trainer von 2014 im kommenden Sommer übernehmen. Der aktuelle (Interims-)Trainer İsmail Kartal, mit dem Löw in gutem, konstruktivem Austausch steht, wird "Jogi" dann als Assistent zur Seite stehen. Laut Fener-Präsident Ali Koç wird der ehemalige Profi des SC Freiburg darüber hinaus "zwei renommierte Co-Trainer mitbringen, die Deutschland normalerweise nicht verlassen würden", woran man erkennt, welches Ansehen Löw in der Fußball-Welt genießt. "Wenn Joachim Löw nach Istanbul kommt, sind sie dabei", so Koç in Bezug auf das zukünftige Trainergespann der "Kanarienvögel".

Auch Kader-Veränderungen werden nötig sein

Um eine neue Fußballkultur zu etablieren und Fenerbahçe wieder zur alten Stärke zu führen – so das ambitionierte Ziel von Koç und Löw – wird kein Weg daran vorbeiführen, sich auch auf dem Rasen personell zu verstärken. Ohne Frage kann der gebürtige Schwarzwälder aus einer Mannschaft das absolute Maximum herausholen, wovon ganz Deutschland bei der WM 2014 in Brasilien Zeuge wurde. Damals konnte die DFB-Elf bei weitem nicht auf den stärksten Kader aller Teilnehmer zurückgreifen, Löw gelang es aber, eine extrem gefestigte, sich für einander aufopfernde Einheit zu formen. Einen solchen Zusammenhalt innerhalb ihrer Mannschaft würden sicherlich auch die Fans des aktuellen Tabellenvierten begrüßen. Doch um in der Süper Lig wieder um den Titel mitzuspielen und um international für Furore zu sorgen, wird der aktuelle Kader nicht ausreichen – egal, wie stark sich der Teamgeist unter dem 62-Jährigen gestalten wird. Es wäre also alles andere als überraschend, wenn Fenerbahçe im kommenden Sommer im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten für den einen oder anderen Kracher auf dem Transfermarkt sorgt. Spannende Zeiten in Kadıköy…

Foto: Alex Grimm / Getty Images