Fenerbahçe ist nach dem schmeichelhaften 2:2 gegen Antalyaspor endgültig am Boden angekommen. Der Trainer ist weg und nur im Pokal besteht noch ein realistische Chance auf einen Titel.
Hier geht es am Dienstag ausgerechnet gegen den Erzfeind von der Schwarzmeerküste. Während Trabzonspor als aktueller Tabellenführer mit einem Spiel weniger der Topfavorit auf den Meistertitel ist, dürfte sich beim 19-maligen Titelträger nun auch die letzte Hoffnung zerschlagen haben. Neun Punkte beträgt der Abstand auf Platz 1 und dazu lädt die spielerische Darbietung aktuell auch nicht zum Träumen ein. Jetzt zeigt sich, dass das selbstgesteckte Ziel nach der schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte wohl etwas zu forsch formuliert war. Nach einem starken Beginn mit einigen Ausreißern nach unten, befindet sich derzeit der runderneuerte Kader quasi kollektiv in einer Formkrise. Selbst die bisherigen Erfolgsgaranten um Muriqi, Kruse, Gustavo, Tufan oder Dirar können ihre Bestform nicht mehr abrufen. Der taktische Plan geht nicht mehr auf, weshalb es auf den ersten Blick logisch erscheint, mit einem neuen Trainer weiterzumachen.
Über den Pokal zurück in die Spur
Doch auch dieser wird einen unausgewogenen Kader vorfinden, der – auch aufgrund von Verletzungen – nur wenig Spielraum für Änderungen bietet. Die Abwehr stellt sich mit insgesamt vier gesunden Spielern quasi von selbst auf, während das zentrale Mittelfeld zwar quantitativ stark besetzt ist, qualitativ aber kein Vertreter an die teils überspielt wirkenden Gustavo und Tufan herankommt. Auch auf den offensiven Flügeln gibt es mit Dirar und Türüç im Moment nur zwei Spezialisten. Kruse, Ekici, Ciğerci, Zajc und Kadıoğlu sind eigentlich alle in der Zentrale besser aufgehoben. Es wird nun eine Mammutaufgabe, das stark verunsicherte Team mit dem Selbstvertrauen auszustatten, dass es gegen Trabzonspor dringend benötigt. Einzig ein Weiterkommen im Pokal würde Schwung für die Liga bringen und die nun verkorkste Saison vielleicht ein wenig retten. Ein erster Schritt wäre dafür ein gutes Hinspiel.