Damien Comolli hat Fenerbahçe nach 18 Monaten fertig. Der französische Sportdirektor erklärte gestern via Twitter und in einer gesonderten Stellungsnahme seinen Rücktritt – die jedoch eher als Entlassung verstanden werden darf. Im Sommer soll Emre Belözoğlu, der nach der EM 2020 seine aktive Spielerkarriere beenden wird, den Sportdirektor-Posten übernehmen.

Es hatte sich angedeutet, nun ist es amtlich: Damien Comolli ist nicht länger Sportdirektor von Fenerbahçe. Das Aus mitten in der Transferphase kommt überraschend und erwartend zugleich. Einerseits befinden sich die "Kanarienvögel" in den Gesprächen mit dem Wunschspieler Ricardo Rodriguez auf der Zielgeraden. Anderseits skandierten die Anhänger schon nach der Verpflichtung von Simon Falette für einen sofortigen Rauswurf des Franzosen. Dass dieser nun von selbst den Hut nimmt, ist nur die halbe Wahrheit. Der ominöse Tweet vor rund einer Woche, in dem sich Comolli öffentlich äußerte, dass er keinen persönlichen Anteil am Transfer von Falette habe und die Verhandlungen ohne ihn stattgefunden haben, wurde ihm nun zum Verhängnis. Zwar erklärte Ali Koç auf der Pressekonferenz am zurückliegenden Sonntag, dass es ein klärendes Gespräch zwischen ihm und Comolli gegeben habe. Dem Vernehmen nach habe der Fenerbahçe-Präsident seinem Untergestellten dabei nur die sofortige Entlassung mitgeteilt.

Emre Belözoğlu soll ab Sommer übernehmen 

Eineinhalb Jahre war Damien Comolli Sportdirektor des 19-fachen türkischen Meisters. 18 Monate, die mit der vergangenen Horror-Saison mit zwei Trainer-Entlassungen und zahlreichen Transfer-Flops, turbulenter nicht hätten sein können. Wie türkische Medien berichten, wird nun Emre Belözoğlu als favorisierter Nachfolger gehandelt. Der 39-jährige Mittelfeldmann hatte unlängst erklärt, dass er nach seiner aktiven Spielerkarriere gerne als Manager arbeiten würde. Den Trainerjob könne er sich dagegen nicht vorstellen. Nach dem letzten großen Auftritt bei der Europameisterschaft 2020 soll Emre dann ein Trainee-Programm bei Fenerbahçe absolvieren und den Posten von Comolli weiterführen. Bis dahin führt Selahattin Baki die Geschicke.

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