Spätestens nach dem schmachvollen Auftritt des Konkurrenten vom Dolmabahçe-Palast stellt sich auch für Fenerbahçe die Frage, wie man das letzte Europa-League-Spiel am Donnerstag angehen möchte. Sportlich ist nichts mehr zu holen, einzig für das Prestige lohnt eine gute Leistung.
An Platz drei führt kein Weg mehr vorbei und für die "Kanarienvögel" geht es in der Conference League weiter. Entscheidender ist daher eigentlich die heimische Liga, in der am Montag Gaziantep wartet. Trotzdem wäre ein starker Auftritt gegen Eintracht Frankfurt nicht nur im Sinne der Fans. Bereits im Hinspiel zeigte Fenerbahçe, dass man auf Augenhöhe mit den "Europa-Spezialisten" mithalten kann und musste sich unglücklich mit einem Unentschieden zufriedengeben. Ein weiteres Ausrufezeichen wäre gut für das eigene Selbstvertrauen und würde auch Trainer Pereira Rückenwind geben. Dieser wird am Donnerstag allerdings so oder so wieder umplanen müssen.
Viele Optionen, trotz altbekannter Ausfälle
Zwar stehen mit İrfan Can Kahveci, Miha Zajc und Filip Novák drei Spieler, die in der Liga gesperrt sind bzw. waren, wieder zur Verfügung. Die zuletzt starken Serdar Dursun und Miguel Crespo sind allerdings für Europa nicht gemeldet und somit keine Option. Für den Dreifach-Torschützen ist Berisha wieder die erste Wahl. Auch der Deutsche zeigte gegen Rizespor eine gute Leistung und steuerte seinen zweiten Liga-Treffer bei. Für Crespo stehen mit Sosa, Meyer und Zajc einige Alternativen bereit. Nach seinem guten Joker-Auftritt wäre der Argentinier eine naheliegende Lösung, sofern es beim 3-4-3 bleibt. Spannend wird auch, wer in der Abwehr das Mandat bekommt. Insbesondere Szalai zeigte eine hervorragende Leistung und empfahl sich für weitere Aufgaben. Kim bleibt sowieso gesetzt und auch Tisserand und Aziz stehen neben Novák zur Verfügung.
Klar ist, dass Fenerbahçe das Spiel trotz des geringen sportlichen Werts nicht abschenken wird. Ein starker Auftritt gegen Eintracht Frankfurt wäre eine gute Visitenkarte, auch wenn es danach in der nahezu bedeutungslosen Conference League weitergeht.