In Bezug auf Fenerbahçes Süper-Lig-Saison von einer "Cinderella"-Story zu sprechen, wäre dann doch etwas abgedroschen und übertrieben. Doch was die Kocaman-Elf in den letzten Wochen und Monaten ergebnistechnisch in der Belletage des türkischen Fußballs leistet, ist durchaus bemerkenswert. Noch im Februar im Grunde hoffnungslos abgeschlagen, ist der 19-fache Meister zwei Spieltage vor Schluss als letzter Kontrahent in wirklicher Schlagdistanz zu Spitzenreiter Galatasaray.

Dabei liegen die Stärken der "Kanarien" nicht immer im spielerischen Bereich. Auch am Wochenende, beim 2:1-Sieg über Bursa, war lange Zeit nicht alles Gold was glänzt. Doch Moral, Kampfgeist und Leidenschaft stimmten erneut – und so war der Last-Minute-Erfolg durch den späten Treffer von Fernandão vieles, aber gewiss kein Zufall.

Geht noch mehr für Kocaman und Co.?

Der nun erarbeitete zweite Rang ist der Lohn für harte Arbeit – und auch das Ergebnis des Glaubens in die eigene Stärke. Fernab der Spitze musste die Kocaman-Elf immer wieder "nachziehen", um den Anschluss nicht vollends zu verlieren. Nun, kurz vor Saisonende, hat die Mannschaft zumindest die Qualifikation zur Champions League in der eigenen Hand.

Die abschließenden Aufgaben in Karabük und daheim gegen Konya fallen unter die Rubrik "Pflichtsiege", wenngleich die aktuelle Spielzeit gezeigt hat, dass die Süper Lig immer wieder für Überraschungen gut ist. Doch erledigt die Mannschaft auch diese Hausaufgaben, darf zumindest bis zuletzt vom Titel geträumt werden. Allen voran dann, wenn Tabellenführer Galatasaray entweder daheim gegen Malatyaspor, oder beim finalen Showdown bei Göztepe Federn lässt.