Attila Szalai ist eine der heißesten Aktien im türkischen Fußball. Es vergeht kaum ein Tag, an dem es nicht neue Gerüchte um den Ungarn gibt. Dieser wollte eigentlich zumindest bis zum Saisonende in Istanbul bleiben, könnte nun aber mit dem Segen seines Vereins eine neue Herausforderung suchen.
Die Transferpolitik in Kadıköy war in den letzten Jahren oft nicht eben von Erfolg gekrönt. Häufig hieß es eher Masse statt Klasse und selbst vielversprechende Neuzugänge enttäuschten bei ihrem neuen Verein. Eine große Ausnahme wurde zunächst kaum beachtet und konnte dann durch starke Leistungen umso mehr für Begeisterung sorgen. Als Fenerbahçe Attila Szalai vor ziemlich genau einem Jahr vorstellte, war der ganze Verein in freudiger Erwartung des bevorstehenden Özil-Transfers. Ein ungarischer Innenverteidiger, der für 2 Millionen Euro aus Zypern kam, sorgte da nicht für ein großes Medienecho. Das änderte sich, als der Neuzugang direkt in seinem ersten Spiel für Furore sorgte und so selbstverständlich die Abwehr sortierte, als sei er bereits seit Jahren am Bosporus. Es folgte eine starke EM und spätestens seit dem letzten Sommer gibt es immer wieder Gerüchte um Szalai. In dieser Saison ist er nicht mehr ganz so stark, dürfte in einem ruhigeren Umfeld allerdings dennoch wieder glänzen. Ein Wechsel gilt mittlerweile als sehr wahrscheinlich. Für den jungen, entwicklungsfähigen Linksfuß gibt es in jedem Fall einen Markt und Fenerbahçe könnte im Gegenzug richtig absahnen. Ab 20 Millionen Euro sei man gesprächsbereit, heißt es.
Interessenten aus England und Italien
Vor einigen Monaten hieß es noch, der FC Chelsea sei an einem Transfer interessiert. Bedarf ist da, schließlich werden mit Rüdiger und Christensen wohl gleich zwei Innenverteidiger ihre Zelte in London abbrechen. Das Interesse des amtierenden Champions-League-Siegers ist mittlerweile aber offenbar erkaltet. Die neuen Interessenten kommen eher aus einem etwas tieferen Regal, könnten für Szalai aber dennoch der richtige Schritt sein. Der AC Mailand steht aktuell auf Platz zwei, hat allerdings immer wieder mit Abwehrsorgen zu kämpfen. Simon Kjær und Fikayo Tomori fallen noch länger aus, Kapitän Romangnoli musste ebenfalls schon öfter passen. Bedarf haben die Italiener und Szalai könnte durchaus helfen.
Auch West Ham sorgt im Moment für Furore und behauptet in der Premier League Rang vier. Mit Zouma und Ogbonna fielen zuletzt allerdings ebenfalls gleich zwei Innenverteidiger aus. West Ham mag nicht zu den ganz großen Namen gehören, könnte aber mit einem Stammplatz Argumente liefern.
Als dritter Kandidat für eine Szalai-Verpflichtung gilt jener Verein, der aktuell mit fast jedem Spieler in Verbindung gebracht wird. Die Lage beim neureichen Newcastle United ist dabei sehr ungewöhnlich. Einerseits gilt man seit der Übernahme als reichster Verein der Welt, andererseits heißt die aktuelle Realität Platz 19 und härtester Abstiegskampf. Gerade defensiv enttäuschen die "Magpies" auf ganzer Linie und suchen nach Nationalspieler Kieran Trippier nun händeringend nach weiteren Verteidigern. Die kolportierten 20 Millionen würde man aus der Portokasse zahlen und auch das Gehalt wäre im Nordosten Englands ungleich höher.
Wohin es Attila Szalai zieht, ist noch nicht bekannt. Ein Wechsel ist mittlerweile allerdings mehr als wahrscheinlich und käme beiden Seiten zu Gute. Zuletzt fiel der Verteidiger gesundheitsbedingt aus, hat das Training allerdings wieder aufgenommen. Es ist trotzdem nicht ausgeschlossen, dass er sein letztes Spiel für Fenerbahçe bereits absolviert hat.