In einer turbulenten Partie musste sich Fenerbahçe gegen Slavia Prag knapp geschlagen geben. Zwei fatale Fehler brachten die Hausherren im zweiten Durchgang innerhalb von wenigen Sekunden ins Hintertreffen. Ein später Treffer von Kadıoğlu lässt Fener dennoch für das Rückspiel in der kommenden Woche hoffen.

Auf den Auswärtssieg in Giresun (2:1) folgte personell nur eine Änderung. Nicht mit von der Partie an jenem Abend war Rossi, der gemeinsam mit Crespo und Kapacak für die europäischen Wettbewerbe nicht gemeldet ist. In die Sturm-Spitze rückte Valencia. Neu in die Startelf kam Zajc, der gemeinsam mit Sosa im zentral-defensiven Mittelfeld auflief. Verletzungsbedingt musste Kartal weiterhin auf Novak, Kahveci, Aziz, Gustavo und Özil verzichten.

Im einzigen Wettbewerb, in dem die "Kanarienvögel" noch eine Titel-Chance haben, startete man gegen den tschechischen Meister Slavia Prag vor heimischer Kulisse ordentlich in die Partie. Valencia (6.) näherte sich früh dem gegnerischen Tor, machte aus der vielversprechenden Chance aber zu wenig. Für Startelf-Rückkehrer Zajc (7.) ging das Spiel mit einer frühen Gelben Karte los, als er einen Konter der Tschechen mit einem Foul unterbrach. Im Anschluss daran hatten die Gäste die besseren Möglichkeiten, scheiterten allerdings am eigenen Unvermögen oder am Fener-Keeper Bayındır. Gegen Ende der ersten Halbzeit entwickelte sich dann wieder eine ausgeglichene Partie, denn die Hausherren fanden besser ins Spiel. Ein Nackenschlag fingen sich die Gelb-Marineblauen dann dennoch ein, und das ausgerechnet zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause. Eine Flanke von Plavsic landete per Abpraller auf den langen Pfosten, wo Traoré (45.) goldrichtig stand und den Ball nur noch einschieben musste. Die knappe Halbzeitführung ging aus Sicht von Slavia Prag in Ordnung, denn die Gäste waren unter dem Strich gefährlicher und aktiver im Spiel nach vorne.

Doppel-Schlag bringt Fener aus dem Tritt  

Verletzungsbedingt ging es für Fener-Innenverteidiger Kim nicht mehr weiter. Für ihn kam der Ex-Wolfsburger Tisserand (46.) neu ins Spiel. Die Hausherren kamen motiviert aus der Kabine und drückten auf das Gaspedal. Eine Doppelchance von Pelkas und Yandaş (54.) führte allerdings nicht zum Ausgleich. Dieser kam allerdings nur wenige Minuten später. Kadıoğlu setzte sich auf der linken Außenbahn gekonnt durch, sah den eingerückten Pelkas (58.) im Zentrum, der den Pass per Direktabnahme im Tor unterbrachte. Kurz nach dem Ausgleich kam mit Tufan (59.) für Yandaş ein weiterer frischer Spieler für die Offensive. Doch das Fener-Spiel wurde dadurch nicht belebt, vielmehr sorgte ein Doppelschlag der Gäste für die Vorentscheidung in der Partie. Erst netzte Dorley (62.) nach einer misslungenen Klärungsaktion von Szalai, ehe nur wenige Sekunden später Lingr (63.) einen fatalen Fehler im Spielaufbau der Gelb-Marineblauen mit dem 3:1 eiskalt bestrafte. Nach diesen beiden Fehlern gab sich die Kartal-Truppe dennoch nicht auf, und kam mit Kadıoğlu (83.) noch zum späten Anschlusstreffer. Die Niederlage konnten die Hausherren allerdings nicht mehr verhindern. Durch den Wegfall der Auswärtstorregel bleibt, dank des Anschlusstreffers, für das Rückspiel in der kommenden Woche noch die Chance auf das Weiterkommen.