Kein Sieger im Top-Spiel am Sonntagabend – Samsunspor und Fenerbahçe haben sich am Ende eines unterhaltsamen und spät auch turbulenten Spitzenspiels mit 2:2-Unentschieden getrennt. Nach zweimaliger Führung durch Tadic und Saint-Maximin gab Aydoğdu spät den Spielverderber.
Vor beeindruckender ausverkaufter (32.000 Zuschauer) Kulisse im Stadion des 19. Mai von Samsun war es Fenerbahçe, das besser in die Partie fand. Dzeko (5.) war es, der die früh die Führung auf dem Fuß hatte, die erste gute Möglichkeit des Spiels aber liegen ließ. Auch in der Folge wurde der bosnische Stürmer immer wieder gesucht, sowohl bei hohen Zuspielen insbesondere aber bei Steilpässen agierte der Kapitän aber eher unglücklich. Bei der Führung in der 24. Minute war Dzeko dann dennoch (in)direkt beteiligt: Weil er Verteidiger Yavru rechts im Samsun-Sechzehner störte, konnte dieser nicht richtig klären – der Ball sprang zu Tadic, der aus sieben Metern linker Position dankend abstaubte. Die Hausherren, die unter Trainer Thomas Reis eine bis dato herausragende Saison spielten, versteckten sich in der Folge aber nicht und hatten ebenso Chancen. Livakovic verhinderte gegen Holse nur um Haaresbreite den Ausgleich (30.). Negativ noch hervorzuheben: Fred, der seine vierte Gelbe Karte der Saison sah, wird gesperrt gegen Bodrumspor fehlen. Mit der knappen 1:0-Führung ging es für die Kanarienvögel dann in die Kabine.
Saint-Maximin konternt Holses Blitz-Start in Durchgang zwei
Zum Start der zweiten Halbzeit verzichteten beide Trainer zunächst auf personelle Änderungen. Anders als zu Spielbeginn war es Samsunspor, das sofort Alarm machte – und traf. Holse (48.), der in Durchgang eins noch an Livakovic scheiterte, überwand den kroatischen Keeper nun nach feiner Einzelaktion und glich damit nicht unverdient aus. Fenerbahçe suchte nach einer schnellen Antwort, fand diese aber erst nach rund einer Viertelstunde. Tadic schickte Saint-Maximin (62.) auf der linken Seite steil. Der Franzose setzte in seiner unnachahmlichen Art zum Sprint an, ließ links am Sechzehnereck noch zwei Gegenspieler stehen und vollendete dann nach kurzem Lauf nach innen flach in die linke untere Ecke.
Zwei Minuten vor dem Ende schlägt Aydoğdu zu
Unmittelbar nach der erneuten Führung ließen erst Szymanski (65.), dann Saint-Maximin (68.) das 3:1 aus Sicht der Gäste liegen, was Minuten später beinahe bestraft wurde. Dimata (76.) legte im Strafraum quer und traf dabei vermeintlich die Hand von Amrabat. Samsunspor beschwerte sich lautstark bei Schiedsrichter Metoğlu, der aber auch nach Sichtung der VAR-Bilder bei seiner Entscheidung blieb, das kein Vergehen vorlag. Es war der Auftakt einer turbulenten Schlussphase. Der für Dzeko eingewechselte En-Nesyri (85.) hätte die Partie bereits beenden, können verzog seinen Abschluss aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Anders Aydoğdu, der zwei Minuten vor dem regulären Ende nach Ablage von Laura zum viel umjubelten 2:2 traf. In der Nachspielzeit hätte der Mittelfeldmann gar beinahe noch den Siegtreffer für Samsun erzielt, schoss aber knapp über die Latte.
Mit der Punkteteilung bleibt Fenerbahçe nur Tabellenvierter, für Samsunspor geht es einen Platz auf Rang 3 hinunter. Kommender Gegner der Mouninho-Truppe ist dann am Donnerstag in der Europa League Manchester United.