Spät hat Beşiktaş am Montagabend in Adana die schon sicher geglaubten drei Punkte abgeben müssen. Am Ende waren die "Schwarzen Adler" dann aber froh, überhaupt einen Zähler mitgenommen zu haben. Zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten und ein enormer Kräfteverschleiß haben die Partie geprägt.
"Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben das Geschehen sehr gut kontrolliert und verdient die Führung erzielt", blickte BJK-Trainer Önder Karaveli unmittelbar nach Spielende auf die erste Halbzeit seiner "Schwarzen Adler" in Adana zurück. Was dem Chefcoach an der Seitenlinie besonders gut gefallen hat, war die Effektivität im Ballbesitz und im Umschaltspiel: "Praktisch jeder Angriff von uns hat in dieser Phase zu einer Torchance geführt; das habe ich so jetzt zum ersten Mal in meiner Amtszeit von meinem Team gesehen."
Einer über weite Strecken sehr guten ersten Halbzeit, womöglich die besten 45 Minuten unter Önder Karaveli, folgte im zweiten Abschnitt dann aber der große Leistungsabfall. Die Dominanz, das Offensivspiel, der ingesamt mutige Auftritt im Hexenkessel von Adana – alles war mit dem Wiederbetreten des Rasens zum zweiten Durchgang wie verflogen. "Der Gegner war dann deutlich besser, da müssen wir uns nichts vormachen. Aber wir hatten auch mit enormen Problemen zu kämpfen", gab Karaveli unverblümt zu. Mit Teixeira, Yilmaz, Kalafat und in der Nachspielzeit Ghezzal mussten gleich vier Spieler angeschlagen ausgewechselt werden, taktisches Wechsel von der Bank war so kaum möglich. "Sowas habe ich noch nie erlebt, wir konnten nichts umstellen, alle Wechsel waren erzwungen", haderte Karaveli mit dem Kräfteverschleiß. Wenige Tage zuvor bestritt Beşiktaş das intensive Pokal-Spiel gegen Göztepe über 120 Minuten inklusive Nachspielzeit: "Das hat uns Kraft gekostet und heute womöglich den Sieg", meinte Karaveli, der aber auch darauf hinwies, dass Adana Demirspor ebenfalls im Pokal gegen Alanyaspor über die selbe Spiellänge gefordert war.