Es geht wieder los. Nach dem Aussetzen des 16. Spieltags in Folge des Schiedsrichter-Skandals um Halil Umut Meler nimmt die Süper Lig an diesem Dienstag den Spielbetrieb wieder auf. Das LIGABlatt mit einer Vorschau auf den bevorstehenden 17. Spieltag.
Am Dienstagnachmittag um 15:00 Uhr (deutscher Zeit) sind alle Augen auf Schiedsrichter Mete Kalkavan gerichtet. Denn dann wird der 44-Jährige mit der Partie zwischen Başakşehir und Sivasspor Spiel eins nach dem Schiedsrichter-Skandal um den niedergeschlagenen Halil Umut Meler anpfeifen. Wenn der Pfiff ertönt, werden fast neun Tage hinter dem schlimmsten Gewaltakt des türkischen Fußballs in der jüngeren Vergangenheit liegen, der noch immer Medien und Gesellschaft beschäftigt. Auch, wenn Opfer Meler mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen ist und die Wunden an Augen und Kopf verheilen. Und Täter Faruk Koca von seinem Amt als Präsident von Ankaragücü zurückgetreten ist und zusätzlich vom türkischen Fußballverband lebenslang gesperrt wurde.
Fenerbahçe reist zum Überflieger
Doch jetzt Fokus aufs sportliche. Denn der nun anstehende 17. Spieltag verspricht am Mittwoch ein Top-Spiel, das so vor der Saison keiner auf der Rechnung gehabt haben dürfte: Kayserispor gegen Fenerbahçe. Klar, die "Kanarienvögel", Top-Team der Liga und neben Galatasaray Meisteranwärter. Aber Kayseri? Die Gelb-Roten aus Anatolien sind seit Wochen in bestechender Form, haben zuletzt mit acht Pflichtspielsiegen in Folge eine klubinterne Bestmarke aufgestellt und sind so bis auf Rang 3 der Tabelle vorgestürmt.
Und damit auch vor Beşiktaş. Die "Schwarzen Adler" sind mal wieder auf Sinkflug, wenngleich der sportlich irrelevante, aber moralisch wichtige 2:0-Sieg in der Conference League gegen Lugano etwas Auftrieb gebracht haben dürfte. Und dennoch: Alles andere als ein Heimsieg gegen das gegen den Abstieg kämpfende Alanyaspor und es weht am Bosporus-Ufer ein noch rauerer Wind als an diesen Wintertagen ohnehin schon.
Derbys im Hinterkopf: Galatasaray mit B-Elf?
Bleibt noch der Blick auf Galatasaray. Der türkische Rekordmeister empfängt Karagümrük (Mi., 18 Uhr), ist dabei naturgemäß klarer Favorit. Spannend wird aber zu sehen sein, mit welchem Personal die Löwen antreten. Bis dato will sich GS-Trainer Okan Buruk nicht in die Karten schauen lassen, ob und welche Spieler er im Hinblick auf die beiden anstehenden Derbys gegen Fenerbahçe in Liga und Supercup schonen wird.