Die erneute 2:3-Niederlage gegen Zweitligist Erzurum verbunden mit dem vorzeitigen Aus im Pokal-Achtelfinale ist der vorläufige Tiefpunkt in Beşiktaş‘ turbulenter Saison. Das Eis für Trainer Abdullah Avcı wird immer dünner.
Nur ein Sieg aus acht Spielen – so lautet die bittere Bilanz von Beşiktaş seit Mitte Dezember. Beginnend mit der 0:4-Klatsche in Wolverhampton, als man in der Europa League bereits trostlos ausgeschieden war. Endend mit der gestrigen Blamage im Pokal als man vor heimischem Publikum auch das Rückspiel gegen Zweitligist Erzurum versiebte und in Summe mit 4:6 gegen den letztjährigen Absteiger ausschied. "Ich kann verstehen, dass die Fans wütend sind", zeigte sich Trainer Abdullah Avcı nach dem Abpfiff gestern Abend emphatisch: "Wir sind aus den Pokalwettbewerben ausgeschieden und in der Liga zehn Punkte hinter dem Ersten, das ist nicht unser Anspruch."
"Da müssen sich einige hinterfragen"
Zwischenzeitlich befanden sich die "Schwarzen Adler" gestern auf einem guten Weg. Abdoulay Diaby und Burak Yılmaz lenkten den neunmaligen Pokalsieger nach dem frühen Rückstand nach nur wenigen Sekunden auf die Siegerstraße. Dann aber schlug Erzurum binnen fünf Minuten zweimal zu und sorgte für den Beşiktaş-K.O. "Wir lassen uns in kürzester Zeit zweimal überrumpeln, das darf so nicht passieren. Da müssen sich einige hinterfragen", erklärte Avcı, der damit seine Spieler öffentlich anzählte. Auch aus Schutz für sich selber? Der aktuelle Misserfolg ist bereits die zweite Sieglos-Serie der laufenden Saison. "Ich habe hier in kürzester Zeit positive und negative Höhepunkte erlebt und weiß, wie damit umzugehen ist", gibt sich Avcı selbstbewusst. Die Kritik gegen den ehemaligen Başakşehir-Trainer dürfte nach der nächsten Enttäuschung im Pokal zumindest nicht leiser werden.