Das 2:2-Unentschieden am gestrigen Abend gegen Trabzon offenbarte einmal mehr, dass Unachtsamkeiten und individuelle Fehler Beşiktaş in dieser Saison Punkte kosten. Der späte Ausgleich war am Ende der guten Moral des Teams und der Willensstärke Pektemeks zu verdanken. Wieso aber geraten die "Schwarzen Adler" so oft in Rückstand?

Trainer Şenol Güneş wirkte zunehmend ratlos. Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff in der zweiten Hälfte waren gespielt, da kassierte Beşiktaş das vorentscheidende 0:2 durch Nwakaeme und steuerte im heimischen Vodafone-Park auf die bereits achte Saisonniederlage zu. Vorrausgegangen war die erneute Passivität im Zweikampfverhalten, die es dem Nigerianer erlaubten, den Ball vor dem Schuss noch anzunehmen und das Tor anzuvisieren. Auch das 0:1 kassierte Beşiktaş durch eigenes Verschulden, als Kapitän Necip, der an diesem Abend zu seinem 200. Pflichtspieleinsatz für die Adler kam, eine Hereingabe von Sosa völlig falsch einschätze und Rodallega in seinem Rücken aus den Augen verlor. Dass Beşiktaş am Ende nicht jene achte Saisonniederlage einstecken musste, ist hauptsächlich Gegenspieler Onazi, der nach dem Assist auf Nwakaeme zusätzlich ins eigene Tor traf und die Hausherren somit zurück ins Spiel brachte und Einwechselspieler Mustafa Pektemek zu verdanken.

Nicht immer gelingt der Turn-Around

Das Spiel gegen Trabzon stellte dabei keineswegs eine Ausnahme dar. Auch bei der denkwürdigen Aufholjagd in Sarpsborg, als man ein 0:2 gar noch in einen Sieg ummünzen konnte, wachte Beşiktaş erst tief in der zweiten Hälfte aus dem Tiefschlaf auf. Beim bis dato letzten Europapokalauftritt gegen Malmö stand, trotz dreimaligen Aluminiumpechs, in Folge einer zu hoch stehenden Abwehr, eine 0:1 Niederlage und das Ausscheiden aus dem Turnier. Keine Frage: Kriegt Beşiktaş die Fehler nicht bald in den Griff, drohen auch die Ziele in der Liga verfehlt zu werden.