Weil das Transferfenster in der Türkei deutlich länger als in den europäischen Ligen bis zum 15. September geöffnet ist, sieht sich Beşiktaş bezüglich weiterer Neuzugänge im Vorteil. Ein Problem stellt aber vor allem die Abgangsseite dar. An Ernest Muci – der eigentlich nicht verkauft werden soll – soll es derweil Offerten aus der Premier League geben. 

Zu Gerüchten will sich Beşiktaş-Boss Hasan Arat generell nicht äußern. "Erst, wenn wir unsere Verhandlungen zu einem bestimmten Punkt gebracht haben, müssen wir dies offenlegen", erklärt der Klub-Oberste im Rahmen einer Presserunde am Montag im Hinblick auf die börsennotierten Adler. Fürs erste scheinen die Transfer-Aktivitäten des türkischen Pokalsiegers abgeschlossen. Unter anderem mit den Offensiv-Stars Rafa Silva und Ciro Immobile wurde nachgeholfen, auch Abwehrkante Gabriel Paulista ist sofort Stammkraft, verlieh Beşiktaş beim bisherigen Traumstart in die neue Saison ungewohnte Stabilität und Sicherheit. Dass in puncto Neuzugänge aber durchaus noch etwas passieren kann, will Arat zugleich nicht ausschließen: "Ende August wird der Markt in Europa abgeschlossen sein und wir glauben, dass sich dann Chancen ergeben werden. Wir werden bei den Arbeiten, die bis Mitte September durchgeführt werden, einen Vorteil haben." In der Türkei schließt das Transferfenster nämlich erst zwei Wochen nach dem Groß der europäischen Ligen am 15. September.

"Kein Problem von Beşiktaş, sondern ein allgemeines in der Türkei."

Als abgebender Klub ist Beşiktaş aber durchaus auf die Transfermarkt anderer Länder angewiesen, denn nur im jeweiligen Zeitrahmen kann verkauft werden. Und Beşiktaş muss verkaufen bzw. Spieler abgeben. Auch Arat betont: "Es stehen zu viele Spieler unter Vertrag. Dass Spieler den Verein noch verlassen müssen, ist aber kein Problem von Beşiktaş, sondern ein allgemeines in der Türkei." Nur noch zwölf ausländische Profis dürfen in der neuen Saison bei Süper-Lig-Klubs unter Vertrag stehen, bei Beşiktaş sind es gegenwärtig 18.

Aston Villa soll zehn Millionen Euro geboten haben

Ernest Muci, der albanische Mittelfeldmann, ist einer davon. Abgegeben werden soll der 24-jähriger Nationalspieler aber trotz Stotterstart in die Saison mit nur einem Kurzeinsatz gegen Antalyaspor (wobei er aber prompt traf) nicht. Wenngleich nun ein durchaus lukratives Angebot vorliegen soll. Wie unter anderem die Fanatik berichtet, soll Aston Villa zehn Millionen Euro Ablöse bieten, um Muci in die Premier League zu locken. Konkrete Gespräche soll es aber noch nicht gegeben haben, weshalb Stand jetzt der Wahrheitsgehalt als eher gering eingeschätzt werden dürfte. Nachfragen beim BJK-Boss erübrigen sich, denn zu Gerüchten äußert sich Arat generell nicht.