Nach dem erfolgreichen Stadt-Duell gegen Başakşehir konzentrierte sich Galatasaray-Trainer Fatih Terim nicht alles auf Lobeshymnen über seine Mannschaft. Thema war auch der drohende Abgang von Marcão, der für Fatih Terim eine Bestätigung der Arbeit darstellt und in Zukunft wieder verstärkt unternommen werden müsse. 

Im Januar 2019 wussten nur die Experten unter den Fußball-Fans, wer dieser Marcão ist, den Galatasaray so eben für stolze vier Millionen Euro vom portugiesischen Mittelklasse-Klub GD Chaves nach Istanbul lotste. Rund eineinhalb Jahre ist klar: Die Verpflichtung des brasilianischen Innenverteidigers war eine der besten – und am Ende wohl rentabelsten – der jüngeren Vergangenheit. Mit konsequentem Defensivverhalten gepaart mit einer spielerischen Note im Aufbau, was in die Kombination kein anderer Spieler im Galatasaray-Kader aufweisen kann, spielte sich Marcão in die Herzen der Fans – und auf die Agenda europäischer Top-Klubs. Unter anderem sollen der AS Rom und Newcastle United an einer Verpflichtung des 24-jährigen Abwehr-Allrounders interessiert sein. Bei einem Verkauf droht den Löwen der Verlust eines absoluten Leistungsträgers, gleichzeitig dürfte Marcão ein üppiges Sümmchen Geld einspielen.

Angesprochen auf einen möglichen Abgang von Marcão, erklärte Trainer Fatih nach dem Başakşehir-Spiel gegenüber türkischen Medien, dass das der Weg von Galatasaray sein müsse: "Wir werden wieder nach Spielern wie Marcão suchen müssen und werden sie finden, wenn es nötig ist. Das ist ein Kreislauf, in dem der Klub schon seit Jahren steckt. Wir müssen talentierte Spieler finden und sie später gut verkaufen." Klingt nach dem Konzept eines klassischen Ausbildungsklubs, eben auf höherem Niveau – vor allem aber nach einem tatsächlich bevorstehenden Abgang von Marcão. Der Brasilianer selbst wollte sich nach dem 2:0-Sieg gegen den amtierenden Meister am Sonntag Abend nicht mehr konkret äußern und verwies in der anhaltenden Transferphase lediglich auf das Klub-Management, die die finale Entscheidung treffe.

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