Mit der ursprünglichen Zurückhaltung ist es vorbei! Galatasaray rüstet im Abstiegskampf massiv auf und deckt dabei alle bisherigen Problemstellen auf den ersten Blick ab. Mit Erick Pulgar kommt ein Sechser mit Stammplatzambitionen.
Der 28-jährige Chilene verstärkt die "Löwen" per Leihe bis zum Saisonende und kommt vom AC Florenz. Für "La Viola" stand der defensive Mittelfeldspieler seit 2019 82 Mal auf dem Feld. Durch eine Knöchelverletzung kamen in dieser Spielzeit allerdings nur acht Spiele hinzu und insbesondere an Lucas Torreira war kein Vorbeikommen mehr. In Istanbul dürfte Pulgar hingegen auf deutlich mehr Einsätze kommen. In Domènec Torrents bevorzugtem 4-1-4-1 wäre der 37-fache Nationalspieler prädestiniert für den Platz vor der Abwehr. Pulgar gilt als kompromissloser Abräumer, der es allerdings auch versteht selbst Angriffe zu initiieren. Als klassischer Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive soll er dem Spiel der Gelb-Roten endlich wieder mehr Struktur geben. Eine Spezialität des Neuzugangs sind außerdem Freistöße, so dass Galatasaray nun vielleicht auch über die Standards wieder gefährlicher wird.
Neuzugang mit Stammplatzanspruch
Durch den Neuen aus Antofagasta wird allerdings auch das Gedränge größer – und das gleich in doppelter Hinsicht: Das Mittelfeld ist zumindest quantitativ gut besetzt, auch wenn Nachwuchshoffnung Bartuğ Elmaz nach seinem kolportierten Wechsel zu Olympique Marseille wohl nicht mehr im Kader stehen wird. Insbesondere Taylan Antalyalı und Aytaç Kara werden sich wohl in Zukunft noch häufiger auf der Bank wiederfinden. Letzterer steht nach türkischen Medienberichten allerdings auch vor einem Wechsel zu Göztepe. Ein mögliches Puzzle entsteht allerdings auch durch die Ausländerregelung. Mit Pulgar, Torhüter Iñaki Peña und Rückkehrer Bafétimbi Gomis sowie den bewährten Kräften Marcão, Nelsson, van Aanholt, Boey und Cicâldău hat Torrent zwar viel Qualität im Kader, muss aber auch zu jeder Zeit mindestens drei Türken einsetzen. Gesetzt ist von den lokalen Spielern außer Kerem Aktürkoğlu und mit Abstrichen Berkan Kutlu keiner.
Trotz dieser Probleme lesen sich die Zugänge vielversprechend und Galatasaray sollte für den Abstiegskampf besser gerüstet sein. Insbesondere der neue Chilene auf der Sechs könnte sich als Volltreffer erweisen.