Im abgelaufenen Sommer-Transferfenster galt Sacha Boey als lukrativer Verkaufskandidat – nicht zuletzt auch für einen möglichen Wechsel nach Saudi-Arabien. Wie der Rechtsverteidiger von Galatasaray über ein potenzielles Engagement in der Wüste, aber auch das Verhältnis türkischer Spieler zu Staatspräsident Reçep Tayyip Erdoğan denkt, hat er nun in einem Interview verraten. 

Bislang sorgte Sacha Boey vorwiegend auf dem Rasen für Aufsehen. Als offensivfreudiger Rechtsverteidiger spielte sich der 22-jährige Franzose in der vergangenen Saison ins Rampenlicht, steigerte seinen Marktwert innerhalb weniger Monaten um ein Vielfaches. Um die 20 Millionen Euro Ablöse erhoffte sich Galatasaray im Sommer bei einem Verkauf des im Sommer 2021 für nur 1,15 Mio. verpflichteten Boeys. Letztlich bot aber kein Klub aus den internationalen Top-5-Ligen die von den "Löwen" aufgerufene Summe – nicht einmal ein Vertreter Saudi-Arabiens.

"Natürlich würde ich dorthin gehen. Es ist wichtig, an die Zukunft zu denken, meiner Familie eine gute Lebensgrundlage zu bieten. Da kann ein Benzema noch so viel kritisiert werden, zu so einem Angebot kann man nicht nein sagen", antwortet Boey im Interview mit "Socrates" ehrlich über den Umgang einer möglichen 100-Millionen-Euro-Offerte aus dem Wüstenstaat. Beim Thema Transfers, das auch für Boey in diesem Sommer allgegenwärtig war, verfolge er kein bestimmtes Team, für das er irgendwann mal spielen möchte. "Klar wäre es schön, zum Beispiel das PSG-Trikot zu tragen. Aber mein Traum ist eher die Premier League", so der Franzose.

"Können oder wollen sich nicht dazu äußern"

Angesprochen auf seinen Lieblingsnachtklub in Istanbul antwortete der gläubige Muslim im bemerkenswert persönlichen Interview, dass es für ihn kein Nachtleben gebe. Ansonsten sei Istanbul aber eine überaus lebenswerte Stadt. Kontrovers und durchaus pikant auch seine Ausführung zur Frage, inwieweit politisch verankert seine Teamkollegen und wie vor allem die türkischen Mitspieler zu Staatspräsident Erdoğan eingestellt sind. "Das ist ein schwieriges Thema, weil sich, glaube ich, viele Spieler nicht richtig dazu äußern können oder wollen", so Boey. "Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass die türkischen Spieler in der Kabine eher für Erdoğan sind."