Zum zweiten Spieltag empfing Galatasaray mit Paris Saint-Germain das erst Schwergewicht in der Hammergruppe A. In einem insgesamt ereignisarmen Spiel besiegelte der Treffer von Neuzugang Mauro Icardi die Heimniederlage der tapfer kämpfenden „Löwen“.
Fatih Terim musste dabei auf Mario Lemina verzichten und setzte auf ein kampfstarkes Dreiermittelfeld mit Nzonzi, Donk und Seri. Bei PSG fehlten zwar Neymar gesperrt und Cavani und Draxler verletzt, aber mit Di María, Icardi und Sarabia in der ersten Elf sowie Mbappé und Choupo-Moting auf der Bank war durchaus genug Offensivpotential vorhanden. Auch Thomas Tuchel setzte wie zuletzt auf seine mittlerweile eingespielte Dreierformation Marquinhos, Gueye und Verratti im Mittelfeld. Von Beginn weg wurden zwei Dinge offensichtlich: erstens, dass die türkischen Fans sich einiges vorgenommen hatten und mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert die Pariser aus dem Tritt bringen wollten und zweitens, dass diese Taktik nicht wirklich aufging. Der französische Meister war von Anfang an bestrebt, für klare Verhältnisse zu sorgen. Bereits nach zwei Minuten testete Di María Muslera und Galatasarays Kapitän konnte den Ball erst im Nachfassen unter Kontrolle bringen. Den zweiten Schuss des Argentiniers nach zehn Minuten parierte der Uruguayer dafür besser. Die „Türken“ (die erneut ohne tatsächlichen Türken antraten) liefen dagegen zunächst nur hinterher. Da Donk sich meistens zwischen die Innenverteidiger fallen ließ, fehlte der Zugriff im Mittelfeld und zahlreiche Fehlpässe erleichterten den Gästen die Spielkontrolle. In der 18. Minute allerdings kombinierten sich die „Löwen“ ansehnlich vor das Tor von Navas und hätten in Person von Seri beinahe für die handfeste Überraschung gesorgt. Der Ball ging allerdings knapp am Gehäuse vorbei. In der Folge verflachte das Spiel zusehends, da nun auch die Gäste ideenlos agierten und so ging es folgerichtig torlos in die Pause.
Eine Szene reicht Paris
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Die erste Chance gehörte dieses Mal den Gastgebern, als Seri Navas beinahe mit einem scharf geschossenen Freistoß kalt erwischt hätte. Das Tor fiel dann allerdings zum Leidwesen der frenetischen Heimfans auf der anderen Seite. Di María hebelte mit einem Steckpass auf Sarabia die Abwehr Galatasarays aus, dieser spielte auf Icardi, der nur noch einschieben musste (52.). In der Folge wurde „Cim Bom“ mutiger und beinahe hätte Falcao den Gleichstand wiederhergestellt. Die „Löwen“ mühten sich redlich, konnten sich aber trotzdem nicht belohnen. Stattdessen setze Paris immer wieder gefährliche Nadelstiche durch Di María, Marquinhos oder den eingewechselten Mbappé, aber auch diese Vorstöße waren nicht vom Erfolg gekrönt. Fatih Terim versuchte durch die Hereinnahmen von Feghouli und Andone das Spiel noch herumzureißen, aber die Gäste zeigten sich insgesamt zu abgeklärt in der Defensive und leisteten sich keine großen Aussetzer. Dafür fiel die Pariser Startruppe zeitweise mit beinahe aufreizendem Zeitspiel auf, das die Fans auf die Barrikaden brachte und deutlich machte, dass man mit einem 1:0 absolut zufrieden war. Und so kam es dann auch. Am Ende stand eine ebenso knappe wie verdiente Niederlage für die Gastgeber. Dadurch verharrt Galatasaray auf Platz 3 und trifft am 22.10. auf der aktuell letztplatzierten: Real Madrid.
Foto: Bulent Kilic