Das türkische Supercup-Finale wird aller Voraussicht nach in Saudi-Arabien stattfinden. Das hat TFF-Präsident Mehmet Büyükekşi nun nochmals bestätigt. Der türkische Verband habe demnach zuvor unter anderem auch in Deutschland für eine Austragung angefragt. 

Erstmals nach neun Jahren kommt es im Supercupfinale in diesem Jahr wieder zum Aufeinandertreffen zwischen Galatasaray und Fenerbahçe. 2014 schlugen die "Kanarienvögel" als amtierender Meister den benachbarten Pokalsieger nach einem 0:0-Unentschieden im Elfmeterschießen. Vor dem neuerlichen Supercup-Duell sind die Vorzeichen indes in gleich mehrerlei Hinsicht anders. Zum einen reist Galatasaray als Meister an, zum anderen wird nicht wie 2014 (in Manisa) in der Türkei gespielt, sondern aller Voraussicht nach in Saudi-Arabien. Dass der türkische Fußballverband den Spielort in die Wüste verlegt, verdichtet sich: "Wir haben noch keine Einigung erreicht", erklärt TFF-Präsident Mehmet Büyükekşi, aber man sei in fortgeschrittenen Verhandlungen und sich sicher, dass sich eine Austragung in Saudi-Arabien positiv auf den türkischen Fußball auswirken werde.

Büyükekşi nennt Spanien und Italien als Beispiele – doch verschweigt die Realität 

"Ein Spiel in Saudi-Arabien auszutragen, ist sehr wichtig. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch im Hinblick auf das Image", verteidigt Büyükekşi den bevorstehenden Entschluss. "Mit den Italienern und Spaniern hat Saudi-Arabien Fünfjahresverträge zu den Supercups vereinbart. Und ich habe auch mit unseren Klubs gesprochen. Sie haben zugestimmt, weil es die Chance bietet, auch viel Geld für die Klubs zu generieren." Was Büyükekşi indes nicht anspricht: Sowohl in Italien als auch Spanien ist die Kritik an der Austragung des Supercups in Saudi-Arabien enorm. In Spanien ist das Zuschauer-Interesse derart gering, dass TV-Sender im vergangenen Jahr von einer umfassenden Berichterstattung absahen. In Italien rebellierte jüngst die Führungsebene von Meister Napoli, dass man sich gegen eine Austragung in Saudi-Arabien wehren und das Spiel (gegen Pokalsieger Inter) einfach im Römer Olimpico austragen sollte. Ganz zu schweigen vom Groll der Fans in beiden Ländern, die für ein eigentlich nationales Finale ihrer Mannschaften tausende Kilometer reisen müssen.

Deutschland soll aus Sicherheitsgründen abgelehnt haben

Auch die Türkei habe im Zuge der Auslagerung des Supercups ins Ausland bei anderen Nationen angefragt, dort aber nur Absagen kassiert. "Wir wollten den Supercup erst in Deutschland austragen. Sie haben den beiden türkischen Mannschaften aus Sicherheitsgründen aber kein Spiel erlaubt. Die gleiche Situation auch mit England. Aserbaidschan hat sich angeboten, dort gäbe es aber weniger Geld", verrät Büyükekşi. Angesetzt ist das türkische Supercupfinale Stand jetzt für den 30. Dezember. Der Austragungsort dürfte alsbald folgen und sehr wahrscheinlich auf Saudi-Arabien fallen.

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