Mit zehn Toren steht Aaron Boupendza an der Spitze der Süper-Lig-Torjägerliste. Aber wer ist dieser vor der aktuellen Saison noch völlig unbekannte Stürmer von Aufsteiger Hatayspor überhaupt?

Aufgewachsen im gabunischen Moanda wechselte Aaron Boupendza mit 20 Jahren nach Europa zum französischen Erstligisten Girondins Bordeaux. Ein Jahr Anlaufzeit beim traditionsreichen Ligue-1-Klub reichten nicht, um an die erste Mannschaft heranzukommen, weshalb eine Leihe zum zweitklassigen Pau FC folgte. Dort blitzte die Klasse des 1,80m-großen Mittelstürmers mit 13 Toren in 21 Partien erstmals auf. Weitere inländische Leihen zu Tours und Ajaccio sowie zum portugiesischen Zweitligisten CD Feirense, die allesamt erfolgslos verliefen, ließen jedoch Zweifel am Gabuner aufkommen. In Folge dessen verscherbelte Bordeaux Boupendza im vergangenen Sommer für 200.000 Euro zu Hatayspor. Der Wechsel zum Süper-Lig-Aufsteiger sollte sich als Glücksfall entpuppen. In bis dato 16 Saisonspielen, traf Boupendza zehn Mal – Ligabestwert, gemeinsam mit Beşiktaş‘ Cyle Larin. Mit seinen vier Treffern in einer Halbzeit beim 6:0-Kantersieg gegen Antalyaspor trug sich der 24-Jährige gar in die türkischen Geschichtsbücher ein. Lediglich Fevzi Zemzem (1968 für Göztepe), Metin Oktay (1959 für Galatasaray) und Bafetimbi Gomis (2018 für Galatasaray) gelangen zuvor dieses Kunststück.

Nationalmannschaftskollege Aubameyang, Vorbild Podolski 

15 Mal lief Boupendza bis weilen schon für die Nationalmannschaft Gabuns auf, in denen ihm drei Treffer gelangen – eine zu Hatayspor vergleichsweise spärliche Ausbeute. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit Pierre-Emerick Aubameyang. Der Arsenal-Stürmer ist nicht nur Kapitän der gabunischen Elf, sondern in derer auch meist als alleinige Spitze gesetzt. Boupendza muss deshalb oft auf den Flügel ausweichen oder als eine Art verkappte Spitze zwischen dem Zehner und Aubameyang dienen – wenn es überhaupt dazu kommt. In nur fünf Spielen standen die beiden Angreifer gemeinsam auf dem Feld. Boupendzas fußballerisches Vorbild ist derweil nicht sein erfolgreicher Landsmann, sondern der ehemalige deutsche Nationalspieler und jetzige Antalyaspor-Profi Lukas Podolski. Nach dem sensationellen wie historischen Viererpack gegen Poldis Antalya gestand Boupendza: "Ich habe ihn früher als großartigen Spieler bewundert. Als ich klein war, wollte ich so sein wie er." Heute steht Aaron Boupendza mit zehn Treffern an der Spitze der Süper-Lig-Torjägerliste, Podolski steht bei drei Saisontoren.