In Italien hat sich in der Hinserie eines der zweifellos spannendsten Meisterschaftsrennen in Europas Top-Ligen entwickelt. Während es lange Zeit nach einem furiosen Fünfkampf um den "Scudetto" aussah, kristallisiert sich nun ein Zweikampf zwischen der "alten Dame" Juventus und dem SSC Neapel heraus. Letztgenannter hat aktuell einen Punkt mehr auf der Habenseite – und träumt vom ersten Titel seit 1990.
Doch auch das Trio hinter Juventus und Neapel darf in keinem Fall frühzeitig abgeschrieben werden. Sowohl die beiden Römer Klubs als auch Inter Mailand zählen zu den positiven Überraschungen dieser Saison und werden sich nicht mit weniger als einem Champions-League-Qualifikationsplatz zufrieden geben. Allesamt sind zudem noch in Schlagdistanz zum Spitzenduo.
"Rossoneri" enttäuschen auf ganzer Linie
Hoch gehandelt, tief gefallen: So oder so ähnlich dürfte ein Zwischenfazit für den AC Mailand lauten. Nach den millionenschweren Transfers von Bonucci, Conti, Silva oder Çalhanoğlu rechneten nicht wenige mit einem wiedererstarkten Milan. Doch das Gegenteil war der Fall: Aktuell liegt die Mannschaft von Neu-Trainer Gennaro Gattuso auf einem absurd schwachen elften Rang und hat die Champions-League-Ränge schon lange aus den Augen verloren.
Der Abstiegskampf ist geprägt von teils überforderten Aufsteiger. Aktuell liegt lediglich SPAL Ferrara (15 Punkte) noch knapp über dem Strich. Die Abstiegsränge werden vom FC Crotone (15), Hellas Verona (13) und Benevento Calcio (4) eingenommen.
Benevento chancenlos – Brignoli trifft historisch
Im Grunde wäre ein abgeschlagener Tabellenletzter nur eine Randbemerkung eines Zwischenfazits wert. Doch Benevento hat trotz aller sportlicher Unzulänglichkeiten für ein bemerkenswerter Highlight der Vorrunde gesorgt. Beim Spiel gegen den AC Mailand glich Torhüter Alberto Brignoli in der vierten Minute der Nachspielzeit per Kopf aus – und bescherte dem Aufsteiger den ersten Punkt in Italien Eliteklasse.
Icardi oder Immobile?
Von der Spitze der Torjägerliste grüßt aktuell Mauro Icardi von Inter Mailand. Der "Gaucho" erzielte in 19 Partien starke 17 Treffer und steht somit einen Treffer besser als Ciro Immobile (16) von Lazio Rom. Mit diesem Duo kann im Grunde nur einer noch Schritt halten: Der von Manchester United umworbene Paolo Dybala von Juventus Turin traf bislang 14 mal ins Schwarze und wird in der Rückserie mit Sicherheit noch einen Angriff auf Icardi und Immobile starten.