Im kommenden Sommer dürfte die oberste Priorität des FC Bayern München auf dem Transfermarkt eindeutig sein – man braucht einen neuen Mittelstürmer. Der deutsche Rekordmeister konnte bislang den Abgang von Robert Lewandowski zu FC Barcelona zu Beginn der Saison nicht wirklich kompensieren und muss daher im Sommer reagieren. Aktuell werden vor allem vier Mittelstürmer bei den Münchnern gehandelt. 

Nachdem Thomas Tuchel für viele Experten überraschend den bisherigen Chef-Trainer Julian Nagelsmann bei den Bayern ersetzte, war der Plan der Vereinsführung eigentlich, das Triple aus Meisterschaft Pokal und Champions League zu holen. Zunächst fing auch alles gut an, als man den direkten Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund daheim mit 4:2 schlagen konnte, doch kehrte auch schnell wieder Ernüchterung ein an der Säbener Straße, nachdem man im Pokal-Viertelfinale in der letzten Minute mit 1:2 am SC Freiburg scheiterte. Hier wurde erneut die fehlende Effizienz der Münchner und vor allem die mangelnde Gefahr im Strafraum kritisiert. Dieses Problem soll nun im kommenden Sommer behoben werden. Wie es in vereinsnahen Medienkreisen heißt, stünden aktuell vier Mittelstürmer ganz oben auf dem Wunschzettel der Bayern. Bei allen Kandidaten müsste sich der deutsche Rekordmeister finanziell allerdings gehörig strecken.

Sturm-Kandidat #1: Harry Kane (Tottenham Hotspur)

Der erste Kandidat, der bereits seit längerem in München gehandelt wird, ist der Kapitän der englischen Nationalmannschaft Harry Kane von Tottenham Hotspur. Kane, der sowohl bei den "Three Lions" als auch bei den "Spurs" der Rekordtorschütze ist, würde allerdings nicht gerade günstig werden. Dem Vernehmen nach verlange der Klub noch immer 100 Mio. Pfund Sterling (114 Mio. Euro) für den Topstürmer und das obwohl Kanes Vertrag im Sommer 2024 ausläuft und dieser zudem im Juli 30 Jahre alt wird. All dies sind Faktoren, die eigentlich gegen eine Verpflichtung Kanes durch die Bayern im Sommer sprechen sollte.

Sturm-Kandidat #2: Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt) 

Die aktuell wohl heißeste Aktie in der deutschen Fußball-Bundesliga ist der Eintracht-Stürmer Randal Kolo Muani. Der 24-Jährige, der im Sommer ablösefrei vom FC Nantes an den Main gewechselt war, spielt bislang eine bärenstarke Saison. In wettbewerbsübergreifend 37 Einsätzen für die Frankfurter Eintracht konnte der Franzose bislang 19 Tore erzielen und 14 weitere auflegen. Gerade seine Fähigkeit, nicht nur selbst gefährlich zum Abschluss zu kommen, sondern auch seine Mitspieler in Szene zu setzen machen den französischen Nationalspieler sehr begehrt. Da Kolo Muani aber erst zu Beginn der Saison zu den Main-Hessen gewechselt war und noch einen langfristigen Vertrag besitzt, ist auch hier mit einer Ablöse zwischen 80 und 100 Mio. Euro zu rechnen – sofern der Franzose keine der Öffentlichkeit bislang unbekannte Ausstiegsklausel besitzt.

Sturm-Kandidat #3: Victor Osimhen (SSC Neapel) 

Die Neapolitaner unter Cheftrainer Luciano Spaletti gelten derzeit als die Überflieger schlechthin in Europa. In der heimischen Serie A dominiert Napoli nach belieben und steht aktuell mit 16 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Lazio Rom unangefochten an der Tabellenspitze. Darüber hinaus weiß man auch in der Champions League zu überzeugen. Dort konnte man die eigene Gruppe gewinnen und sich im Achtelfinale problemlos mit addiert 5:0 gegen Eintracht Frankfurt durchsetzen. Einer der wichtigsten Stürmer des SSC Neapel ist dabei Victor Osimhen. Dem 24-Jährigen gelangen in dieser Saison in 29 Einsätzen für seinen Klub bislang 25 Treffer und fünf Vorlagen. Da Osimhen, der auch bei anderen internationalen Top-Klubs hoch im Kurs stehen soll, 2020 für eine vereinsinterne Rekordsumme von 75 Mio. Euro an den Vesuv gewechselt war, erwarten Experten, dass der nigerianische Nationalspieler, sollte er im Sommer gehen, um die 120 Mio. Euro kosten könnte.

Sturm-Kandidat #4: Dušan Vlahović (Juventus Turin) 

Als eine der europäischen Sturmhoffnungen überhaupt gilt der 23-jährige Serbe Dušan Vlahović in Diensten von Juventus Turin. Der 1,91 Meter große Mittelstürmer wurde in der Vergangenheit des Öfteren mit Norwegens Erling Haaland verglichen und wechselte im Januar 2022 für 81,6 Mio. Euro vom AC Florenz zur "Alten Dame" nach Turin. Auch wenn Vlahović dort in dieser Saison nicht ganz die Zahlen präsentieren kann, wie zu seiner Anfangszeit beim italienischen Rekordmeister, gilt er dort dennoch als Leistungsträger, den man nur ungerne ziehen lassen würde. Auch bei Vlahović ist nicht von einer Ablösesumme unter 110 Mio. Euro auszugehen und ob die Bayern diese bezahlen wollen oder gar können, ist Stand jetzt fraglich. Hierfür wird entscheidend sein, wie gut man in der Liga und vor allem in der Champions League abschneiden wird, wo man im Viertelfinale auf den von Ex-Trainer Pep Guardiola trainierten Topfavorit Manchester City treffen wird.

Foto: Sebastian Widmann / Getty Images