Die Verantwortlichen des Rekordmeisters gehen mit einem mulmigen Gefühl in das neue Jahr 2022. Die Zukunft von gleich vier Spielern, darunter wichtigen Leistungsträgern, ist ungewiss. Viel Zeit bleibt den Verantwortlichen nicht. Auch die angespannte finanzielle Situation erschwert die Vertragsverhandlungen.

Die Winter-Transferperiode dürfte für den Rekordmeister in dieser Saison wohl eher uninteressant bleiben. Die Bayern-Bosse um Sportvorstand Hasan Salihamidžić haben bereits betont, dass man auf dem Transfermarkt nicht aktiv und mit dem aktuellen Kader in die Rückrunde gehen wird. Vielmehr dürfte das kommende Jahr 2022 in anderer Hinsicht herausfordernd werden. Das Quartett um Serge Gnabry, Niklas Süle, Corentin Tolisso sowie Kingsley Coman sorgt weiterhin für Fragezeichen. Insbesondere bei Süle und Tolisso drängt die Zeit, da bei beiden der Vertrag im kommenden Sommer auslaufen wird – ein Signal für die Bayern, im kommenden Jahr so schnell wie möglich für Klarheit zu sorgen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind ablösefreie Abgänge im Sommer nicht auszuschließen, sollten angesichts der bisher stockenden Vertragsverhandlungen im Fall von Süle gar schon eingeplant werden. Letzterer wird immer wieder mit Klubs aus der englischen Premier League in Verbindung gebracht und soll zudem von einem Verbleib beim Rekordmeister nicht vollends überzeugt zu sein, obwohl er sich zuletzt unter den neuen Trainer Nagelsmann sich leistungstechnisch wieder gefangen hat.

Gehaltsgefüge als Hindernis

Zu einem Problem könnte das interne Gehaltsgefüge werden. Darunter zählen auch die bereits feststehenden Vertragsverlängerungen von Kimmich und Goretzka. Der Rekordmeister ist, wie alle anderen Vereine in der Bundesliga auch, aufgrund der Geisterspiele finanziell gebeutelt, weshalb bei dem Quartett um Süle, Gnabry und Co. das Gehalt die Verhandlungen erschweren könnte. Neben Kimmich und Goretzka sehnt sich das Quartett auch nach hoch dotierten Spielerverträgen, wie bei Hernández und Sané, die finanziell wohl kaum zu stemmen sein werden. Der FC Bayern steht daher vor einem kniffligen Jahr 2022. Denkt man noch ein Jahr weiter, so laufen 2023 auch die Verträge der Ü30-Leistungsträger Neuer, Müller und Lewandowski aus. Letztere werden auch auf höhere Gehälter pochen, was den Verein finanziell auf die Probe stellen wird. Man wird daher gespannt sein, wie tief die Bayern-Bosse in die Kasse greifen werden. Ein Verlust der Weltklasse-Flügelzange um Gnabry und Coman würde jedenfalls einem Supergau gleichen. Finanziell wären ablösefreie Wechsel von Süle und Tolisso im kommenden Sommer zwar schwerwiegend, der sportliche Verlust wäre jedoch deutlich geringer. Der Rekordmeister steht vor kniffligen Personalentscheidungen im kommenden Jahr, was die Bayern-Bosse auf die Probe stellen wird.

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