Als der VfB Stuttgart im Januar inmitten der sportlichen Talfahrt Tayfun Korkut als neuen Übungsleiter präsentierte, gab es nicht wenige Stimmen, die dem Aufsteiger aus dem Schwabenland einen sofortigen Wiederabstieg prognostizierten. Korkuts Kredit schien nach glücklosen Stationen in Leverkusen, Kaiserslautern und Hannover schlicht verbraucht – doch in Stuttgart entschied man sich dennoch für den ehemaligen Profi von Fenerbahçe und Beşiktaş.
Und Korkut sollte das Vertrauen der VfB-Verantwortlichen mehr als zurückzahlen. Eine überragende Rückrunde krönten die Stuttgarter mit dem vermeintlichen Einzug in die Europa League, doch aufgrund des Sensationssieges der Frankfurter Eintracht im DFB-Pokal rutschte der Aufsteiger noch aus dem internationalen Geschäft.
Ein überragender Punkteschnitt
Die vergangene Rückrunde aber war derart beeindruckend, dass Korkut seinen Vertrag nun bis 2020 verlängerte. Der 44-Jährige erklärte in einer Mitteilung des Bundesligisten: "Es wurde sehr schnell deutlich, dass wir den erfolgreichen Weg der vergangenen Monate gerne gemeinsamen fortsetzen wollen." Die Erfolgstory geht also weiter – und in der kommenden Saison wird ein neuer Angriff, auch aufs internationale Geschäft, erwartet.
Hält Korkut seinen überragenden Schnitt von 2,21 Punkten pro Spiel, wäre der VfB gar ein Kandidat für die obersten Tabellenregionen. So verwegen aber ist im durch den Abstieg 2016 geerdeten VfB-Umfeld niemand, stattdessen wird die Arbeit von Korkut und Co sachlich eingeschätzt. Sportvorstand Michael Reschke erklärte: "Sicherlich war der sportliche Erfolg in den vergangenen Monaten außergewöhnlich. Aber ebenso wichtig für uns ist die Professionalität, mit der sich die drei (Korkut und die Co-Trainer Ilija Aracic uns Steven Cherundolo) in den Klub einbringen, und die Harmonie und die Erfolgsbesessenheit, mit der sie mit dem gesamten Team und unserem Staff zusammenarbeiten."