Dass José Mourinho ein exzentrischer und streitbarer Charakter ist, dürfte sich inzwischen auch zum letzten Fußball-Laien herumgesprochen haben. Doch die Aussagen des Portugiesen nach dem gleichermaßen verdienten wie blamablen Champions-League-Aus gegen den FC Sevilla haben in ihrer Form schon eine neue Qualität. Es darf die Frage erlaubt sein, ab wann ein Trainer für den eigenen Klub mehr Belastung denn Bereicherung ist.
Nach insgesamt 180 trostlosen und destruktiven Spielminuten gegen den spanischen Vertreter aus Sevilla hat sich Manchester United aus der Champions League verabschiedet. Doch statt Verantwortung zu übernehmen oder sich schützend vor die eigene Mannschaft zu stellen, holte Mourinho zum Rundumschlag gegen den eigenen Verein aus.
Mourinho macht sich über United lustig
Mourinho kommentierte das Achtelfinalaus wie folgt: "Ich saß schon zweimal in der Champions League auf diesem Stuhl, nachdem ich United rausgeworfen hatte, einmal mit Porto, einmal mit Real Madrid. Also glaube ich nicht, dass das etwas Neues für diesen Klub ist." Eine Aussage, die im Rahmen der Pressekonferenz kaum unpassender hätte sein können.
Mourinho ist bekannt dafür, Gründe für Niederlagen nicht bei sich selbst zu suchen. Mal wird stattdessen auf den Stadtrivalen Manchester City verwiesen, der noch mehr Geld als United ausgeben würde, mal wird Mittelfeldstar Paul Pogba zum Ziel von persönlicher Spielerschelte. Einen Verein mit dem Glanz und der Historie von Manchester United aber derart zu diffamieren, dürfte auch für Mourinho ein neues "Highlight" sein.