Ein Sieg nach dem anderen, perfekte Stimmung innerhalb der Mannschaft, plötzlich Topfavorit auf den Gewinn der Champions League. Ja, bei den Bayern lief alles perfekt, bevor es zur Corona-Unterbrechung kam. Nun könnte es in wenigen Wochen weitergehen. Definitiv ohne Zuschauer, aber auch ohne Harmonie? Es macht aktuell den Anschein, denn die schwierigen Verhandlungen mit Manuel Neuer spalten die Mannschaft.

Es war das große Plus der Bayern, als Trainer Hansi Flick in München anheuerte: Alle verstanden sich prima, die Atmosphäre war ungetrübt. Die Betonung liegt auf war, denn aktuell ziehen dunkle Wolken über der Säbener Straße auf. Der Grund dafür heißt Manuel Neuer. Er möchte bei den Bayern verlängern, allerdings nur, wenn er vier weitere Jahre Vertrag inklusive mehr als 20 Millionen Euro Gehalt pro Jahr bekommt. Forderungen, die die Münchner nicht akzeptieren wollen. Dies führt nun offenbar zu ersten Streits innerhalb der Mannschaft. Die Mitspieler nämlich können Manuel Neuer verstehen und sehen besonders den Transfer von Alexander Nübel kritisch.

Degradierung von Ulreich unverständlich

Das Problem hierbei ist, dass Nübel wohl Dank einer Klausel zu einer gewissen Anzahl an Einsätzen kommen wird. Nachvollziehbar ist das für Neuers Kollegen nicht, schließlich ist ihr Keeper der Beste der Liga. Auch Sven Ulreich, ein in Mannschaftskreisen durchweg beliebter Mitspieler, ist an der derzeitigen Diskussion beteiligt. Kommt Nübel, ist er automatisch nur noch der dritte Keeper und seine Einsatzchancen sinken gen null. Und das, obwohl Ulreich Neuer stets glänzend vertreten hatte. Wie auch immer die Bayern-Verantwortlichen hinsichtlich Geld und vertraglicher Laufzeit bei Neuer entscheiden: Sie sollten im Blick haben, dass sich die Mannschaft hinter den Torhüter stellt. Wenn die Bayern eines nicht gebrauchen können, dann ist das Unruhe innerhalb des Teams. Die kommenden Wochen mit Geisterspielen werden herausfordernd genug.

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