Am Samstag steigt mit dem Spiel zwischen Trabzon und Fenerbahçe das Topspiel des 20. Spieltags. Nicht zuletzt wegen der öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung beider Vereinspräsidenten in den vergangenen Wochen ist die Partie emotional geladen.

Wenn Fenerbahçe auf Galatasaray trifft, ist das Stimmungs-Barometer am Anschlag. Gegen den anderen Stadtrivalen Beşiktaş ebenso. Doch wenn die "Kanarienvögel" am kommenden Samstag in Trabzon gastieren, dann dürfte dahingehend kein Unterschied zu vermerken sein. Das Spiel an der Schwarzmeerküste wird – wie es von Beamten und Verbänden oft bezeichnet wird – ein Hochrisikospiel. Gründe hat das gleich mehrere: Zum Einen steht die sportliche Relevanz im Vordergrund. Fenerbahçe, das gegenwärtig auf dem Zweiten Platz steht, spielt beim Vierten Trabzon. Bei vielen Experten gelten beide als die Favoriten auf die Meisterschaft. Das Ergebnis hat also maßgeblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Titelkampfes. Zum Anderen liegt noch immer der Schatten der dubiosen Saison 2010/11 über diesem Duell, der die Mannschaften seit je her endgültig zerstritten hat.

Keine Fener-Fans in Trabzon gestattet

Vor allem aber sorgen die neuerlichen Zankereien der beiden Klub-Präsidenten, Ali Koç (Fenerbahçe) und Ahmet Ağaoğlu (Trabzonspor) für ordentlich Zündstoff. Auslöser des Streits waren die vom türkischen Fußballverband auferlegten Ausgabelimits, die Koç als Benachteiligung für Fenerbahçe auffasste, und die Absage der Partie gegen Malatya. Aus dem Klubumfeld in Kadıköy sei dieser Tage zu hören, dass die Abneigung gegen die Bordeaux-Blauen mittlerweile größer sei, als gegen den ewigen Erzrivalen Galatasaray. Der TFF fürchtet deshalb, dass es rund um die Partie zu schweren Ausschreitungen kommen könnte und beschloss zu Wochenbeginn kurzerhand, dass am Samstag keine Auswärtsfans aus Istanbul gestattet sind.