Gute Nachrichten für Stefan Kuntz und die türkischen Fußballfans! Wie Fenerbahçe über die sozialen Medien bekannt gab, hat sich Flügelspieler Ferdi Kadıoğlu für die Türkische Nationalmannschaft entschieden. Bisher war der 22-Jährige für die Niederlande aufgelaufen.
Kadıoğlu, der in Arnhem geboren und beim NEC Nijmegen ausgebildet wurde, hätte theoretisch sogar drei Optionen gehabt: Türkei, Niederlande und Kanada. Es war allerdings immer davon ausgegangen worden, dass die Wahl zwischen Milli Takım und Oranje fallen würde. Für sein Geburtsland war Kadıoğlu von der U16 an ein Dauerbrenner. Ganze 52 Länderspiele absolvierte er für die unterschiedlichen Nachwuchsmannschaften der Niederlande. Bondscoach Louis van Gaal hatte daher auch zuletzt durchklingen lassen, dass Kadıoğlu nun als Erwachsener auch eine Option für die A-Mannschaft sein könnte. Offenbar schob Stefan Kuntz dem allerdings einen Riegel vor. Auch Hamit Altıntop bestätigte entsprechende Berichte.
Sportlich sinnvolle Wahl
Emotional kann natürlich kein Außenstehender die Wahl beurteilen, rein sportlich scheint sie allerdings sehr naheliegend. Der neue Trainer der Türkei setzt auf junge Spieler und wird eine Verwendung für Kadıoğlu haben, der in dieser Saison seinen Durchbruch feierte. Bei Fenerbahçe lief er wettbewerbsübergreifend in 22 Spielen auf, traf dabei zweimal selbst und legte zwei weitere Treffer vor. Der technisch starke Flügelspieler ist auf beiden Seiten einsetzbar, spielte für seinen Verein sogar bereits als Außenverteidiger und lief für seine bisherige Nationalmannschaft meist als zentraler Mittelfeldspieler auf.
Die Entscheidung pro Türkei könnte auch ein Hinweis auf Kadıoğlus Zukunft in Kadıköy sein. Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus, es sollen allerdings beide Seiten an einer langfristigen Erweiterung interessiert sein. Durch seine Wahl pro Türkei wäre Ferdi Kadıoğlu dann auch weiterhin ein einheimischer Spieler, was in Bezug auf die Ausländerregelung wichtig für seinen Klub ist. Im Raum steht eine Verlängerung um fünf Jahre. Sein Debüt für die Türkei könnte der Spieler frühestens im März feiern. Dann wartet mit Portugal ein echtes Schwergewicht.