Das mühelose 4:0 im Pokal gegen das unterklassige Istanbulspor zeigte, dass bei Fenerbahçe auch die zweite Garde zu überzeugen weiß. Für Trainer Ersun Yanal dürfte es in Zukunft nun mehr Auswahl geben. Die Stimmung im Team könnte besser kaum sein.

Zu Beginn des Pokalspiels war Ersun Yanal der Frust über das vorangegangene Wochenende noch deutlich anzumerken. Die aus Fenerbahçe-Sicht indiskutable Schiedsrichter-Leistung beim 2:2-Unentschieden in İzmir hinterließ eine versteinerte Miene auf dem Gesicht ds 57-Jährige. Nur wenige Minuten später zauberte die auf etlichen Positionen umgestelle Mannschaft dem Trainer aber ein Lächeln ins Gesicht. Für eine makellose Vorstellung war es jedoch eine recht tristlose Ambiente: Vor fast leeren Rängen ließ Fenerbahçe dem unterklassigen Istanbulspor keine Chance und siegte am Ende, auch in der Höhe verdient, mit 4:0.

"Die Stimmung in der Mannschaft ist überragend"

Einer, der gegen den kleinen Stadtnachbarn für Furore sorgte war der junge Ferdi Kardioğlu. Mit einer schönen Flanke zum 1:0 durch Deniz Turüç sowie dem Treffer zum bereits vorentscheidenden 2:0 avancierte der Linksaußen zum heimlichen Matchwinner. "Ferdi ist noch jung und hat eine große Karriere vor sich, das hat er heute gezeigt. Ich freue mich über seine Leistung", lobte Yanal. Auch für andere Akteure, die sonst eher der zweiten Reihe angehören, war es ein Spiel sich zu präsentieren. "Ich bin sehr glücklich, heute einen Einsatz bekommen zu haben. Für ein paar Spieler, die nicht immer spielen, ist es schwierig. Aber der Klub steht über allem. Die Stimmung in der Mannschaft ist überragend", erklärte Ersatztorwart Harun Tekin, der vor der Saison seinen Stammplatz an Altay Bayındır verlor. Auch Stürmer Vedat Muriqi, der zum 3:0 traf, bekam wertvolle Minuten: "Ich bin schon deutlich weiter, als ich vor wenigen Wochen noch dachte." Eine Warnung für die kommenden Gegner?