Es ist noch nicht lange her, da berichteten türkische Medien von einer bevorstehenden Einigung zwischen Ezgjan Alioski und Beşiktaş. Nun ist der Nordmazedonier zwar wirklich in Istanbul, schnürt seine Schuhe aber künftig auf der anderen Seite des Bosporus.
Fenerbahçe sicherte sich die Dienste des 30-Jährigen zunächst für ein Jahr per Leihe. Aus Sicht des gelb-marineblauen Anhangs ist die Erwartungshaltung nun extrem hoch. Alioski ist zumindest auf dem Papier eine absolute Topverpflichtung mit klarem Stammplatzpotenzial. Seinen Durchbruch feierte der 56-fache Nationalspieler bei Leeds United. Unter Trainer-Koryphäe Marcelo Bielsa wurde der vielseitige Mittelfeldspieler zu einem der besten Schienenspieler des zweitklassigen Championships, war Stammspieler in der Aufstiegssaison 2019/2020 und blieb auch in der folgenden Spielzeit in der Premier League unumstritten gesetzt. Bereits damals gab es Gerüchte über ein Engagement in der Süper Lig, stattdessen zog der Linksverteidiger allerdings zu Al-Ahli. Auch hier sorgte er mit 15 Scorerpunkten (sechs Tore, neun Vorlagen) in 28 Spielen für Furore, konnte den Abstieg allerdings dennoch nicht verhindern. Während die Fans in Leeds noch von einer Rückkehr ihres Publikumslieblings träumten, entschied sich Alioski nun für Fenerbahçe.
Hinten links gesetzt, neue Position für Kadıoğlu
In Kadıköy wird der Mann aus Prilep im Normalfall hinten links gesetzt sein. Als offensivstarker und unermüdlicher Schienenspieler entspricht er ziemlich genau der Idealvorstellung seines neuen Trainers. Jorge Jesus hatte zuletzt nur die Wahl zwischen Ferdi Kadıoğlu und Filip Novák. Den türkischen Nationalspieler könnte er nun eine Reihe weiter nach vorne ziehen, ihn auf dem rechten Flügel vor Osayi-Samuel einsetzen oder gar in zentralerer Position ausprobieren. Eine Viererkette aus Alioski, Szalai, Peres und Osayi-Samuel hätte gleichzeitig durchaus ihren Charme und würde dem Trainer auch offensiv Möglichkeiten bieten.
Zumindest auf dem Papier ist der Transfer von Ezgjan Alioski bisher Fenerbahçes größter Coup in dieser Transferphase. Nun wird es für die Verantwortlichen darum gehen, (ausländische) Spieler möglichst lukrativ abzugeben und gleichzeitig einen neuen Mittelstürmer an Land zu ziehen. Die Planstelle links hinten ist aber zumindest hervorragend geschlossen worden.