Während die Konkurrenz sich abmüht, kommt Fenerbahçe aktuell der Spielplan zugute. Die "Kanarienvögel" haben spielfrei und können sich auf den Kracher gegen Stade Rennes vorbereiten. Dabei ist allerdings vor allem das Trainerteam nicht untätig.

Am Ende war es ein Wettlauf, den man verloren hat. 14 ausländische Spieler plus drei weitere U21-Akteure sind und waren die magische Grenze, die die Gelb-Marineblauen nun gerissen haben. Spätestens nach der Last-Minute-Verpflichtung von Michy Batshuayi war klar, dass mindestens drei Spieler noch einen neuen Arbeitgeber benötigen würden. Da das nicht geklappt hat, musste der Verein nun den denkbar schlechtesten Weg wählen und konnte drei Akteure nicht für die Hinrunde anmelden. Mauricio Lemos, Filip Novák und Bruma werden in den kommenden Monaten damit in Kadıköy mittrainieren (und bezahlt werden), können aber nicht eingesetzt werden. Ein Tiefschlag für die Spieler, der auch der teils kopflosen Kaderplanung geschuldet ist. Sollte es nicht noch zu Vertragsauflösungen kommen, droht den betroffenen Akteuren und dem Verein in dieser Hinsicht ein verschenktes Halbjahr.

Großer Kader mit zahlreichen Härtefällen

Fenerbahçe betonte dabei, dass die Auswahl gerade dieser Drei lediglich taktische Gründe habe und zumindest das ist tatsächlich einleuchtend. Der Kader ist prall gefüllt und realistische Chancen auf Einsätze hätten die drei Aussortierten sowieso nicht gehabt. Auch mit den gemeldeten Spielern wird es bereits Härtefälle geben. Da kommt die Pause für Trainer Jorge Jesus gerade recht. Spätestens jetzt wird er alles daransetzen, eine Stammelf oder wenigstens ein festes Grundgerüst zu etablieren. Eine große Rolle könnte dabei die Rückkehr von Serdar Aziz gleich in zweierlei Hinsicht spielen. Einerseits kann der Routinier der Abwehr mehr Stabilität verleihen und andererseits wäre der 31-Jährige einer der dringend benötigten einheimischen Spieler. Zusammen mit Bayındır und Kadıoğlu könnte er fest eingeplant werden.

In den anderen Mannschaftsteilen werden es die türkischen Spieler nämlich auch weiterhin schwer haben. In der Zentrale ist Arão gesetzt und wird im Normalfall von Crespo oder Zajc unterstützt. Yüksek und Yandaş werden sich dementsprechend hintenanstellen müssen. Ganz vorne sieht es sogar noch ein wenig komplizierter aus: Batshuayi, King, Pedro, Lincoln, Rossi und Valencia drängen allesamt auf einen Stammplatz, sodass es Mor, Kahveci, Güler und der zuletzt degradierte Dursun mit hochklassiger Konkurrenz zu tun bekommen werden. Mindestens zehn Spieler bewerben sich auf drei Plätze und eine Stammbesetzung ist aktuell noch nicht abzusehen.

Jorge Jesus ist nun der Mann, der sich darüber den Kopf zerbrechen muss. Die Herausforderung gegen Rennes wird zwar erste Erkenntnisse liefern, da dieses Spiel aber nicht der Ausländerregel unterliegt, könnte die Startelf hier noch anders aussehen als im Ligaalltag. Fenerbahçe hat einen Kader mit Meisterschaftspotenzial. Nun müssen die Verantwortlichen dieses allerdings dauerhaft herauskitzeln.

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