In Riva bereitet sich Fenerbahçe auf den bevorstehenden Re-Start der Süper Lig am 12. Juni vor. Für Kapitän Emre Belözoğlu wird es aller Voraussicht nach der Abschluss seiner langen Karriere. Gegenüber türkischen Medien erklärte der 39-Jährige seine Ansicht zur baldigen Wiederaufnahme des Spielbetriebs.
In einer normalen Welt würde sich Emre Belözoğlu jetzt im Kreis der türkischen Nationalmannschaft auf die in zwei Wochen beginnende Europameisterschaft vorbereiten. Das paneuropäische Großereignis sollte für den 101-fachen Nationalspieler der Abschied auf der ganz großen Bühne werden. Doch die Realität sieht ganz anders aus: Zusammen mit dem Fenerbahçe-Tross campiert Emre noch bis morgen an der Schwarzmeer-Küste von Riva, um sich dort auf den bevorstehenden Re-Start der Süper Lig vorzubereiten. Eine EM wird es für Emre genauso nicht geben wie der anvisierte türkische Meistertitel mit Fenerbahçe zum Karriere-Abschluss. "Natürlich habe ich mir das alles anders vorgestellt, das wichtigste ist aber das wir alle gesund sind", fasst der Mittelfeld-Routinier die vergangenen Wochen zusammen: "Ehrlich gesagt, stand für mich der Sport an zweiter Stelle. Es ist völlig normal, dass auch wir uns zuerst um unsere Familien sorgen. Deshalb habe ich die ganzen Diskussionen in den letzten Wochen nicht immer verstanden", erklärt Emre zur Debatte über eine Weiterführung des Ligabetriebs.
Emre befürchtet mehr Verletzungen
Die Entscheidung des Staates und des Verbandes trage er selbstverständlich mit. "Alle Gremien haben in letzter Zeit einen guten Job gemacht. Es ist jetzt die richtige Entscheidung weiterzumachen", so Emre. Der 39-Jährige ist zudem froh, dass der TFF die neue Regeln der IFAB und FIFA, dass die Teams künftig bis zu fünf Spieler wechseln dürfen, adaptiert hat: "Ich glaube schon, dass es mehr Verletzte geben wird. Wenn nach einer langen Pause plötzlich die Intensität wieder derart ansteigt, ist das normal." Acht Spiele inklusive dem Pokalspiel gegen Trabzonspor wird Emre für Fenerbahçe auf dem Feld noch absolvieren. Danach soll er ins operative Geschäft des Kadıköy-Klubs wechseln. Schon jetzt sei man sich intern sicher, dass Emre künftig den Posten des Sportdirektors übernehmen werde.