Keiner drei großen türkischen Traditionsklubs von Galatasaray, Fenerbahçe oder Beşiktaş ist in der aktuellen Champions League-Spielzeit vertreten. Dennoch hat Istanbul einen Grund zur Freude. Mit dem Debüt Başakşehirs ist man jetzt die einzige Stadt, die in der 27-jährigen Historie vier Vertreter aus einer Stadt stellen konnte.

Mit dem Gastauftritt in Leipzig hat Başakşehir am Mittwochabend gleich doppelte Champions League-Geschichte geschrieben. Zum einen hat der amtierende und erstmalige türkische Meister sein Debüt in der Fußball-Königsklasse gegeben. Zum anderen hat er damit die türkische Metropole auf den Olymp der Champions League-Historie geführt. Mit der diesjährigen Teilnahme ist Başakşehir nun der vierte Vertreter aus Istanbul, der in der Champions League-Gruppenphase qualifiziert ist – Rekord! Bislang musste sich Istanbul den Spitzenplatz noch mit dem englischen London (Chelsea, Arsenal, Tottenham) teilen. Jetzt ist die gemessen an der Einwohnerzahl größte Stadt Europas auch die sportliche Hochburg der Champions League.

Auch wenn in diesem Jahr nicht einmal die Qualifikation für die Europa League gelang, bleibt Galatasaray mit 16 Gruppenphasen der türkische Rekordteilnehmer. Dahinter folgt Beşiktaş (7) noch vor Rivale Fenerbahçe (6). Über das Viertelfinale hinaus, schaffte es bisweilen aber noch kein türkischer Vertreter. Für Fenerbahçe war in der Saison 07/08 in der Runde der letzten Acht gegen den späteren Finalisten Chelsea Schluss. Galatasaray scheiterte 00/01 und 12/13 jeweils am spanischen Krösus, Real Madrid. Debütant Başakşehir ist ein ähnlicher Vorstoß in diesem Jahr eher nicht zuzutrauen. In einer Gruppe mit PSG, Manchester United und RB Leipzig ist der Istanbuler Emporkömmling der klare Außenseiter.

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