Keiner der drei großen Istanbuler Klub konnte am zurückliegenden Wochenende gewinnen. Beşiktaş verlor zuhause etwas überraschend mit 0:2 gegen Malatya, Fenerbahçe bestand die Reifeprüfung gegen Tabellenführer Sivas nicht und Galatasaray brachte gegen Ankaragücü einen 2:0-Vorsprung nicht über die Zeit. In allen drei Partien versagten den Favoriten die Nerven.

Vor dem 15. Spieltag der Süper Lig hatten türkische Buchmacher Fenerbahçe als neuen Meister-Favoriten auserkoren. Wer zehn Euro auf die Kanarienvögel setzt, würde 26,50 Euro im Erfolgsfall zurück bekommen. Am Sonntag folgte sogleich gegen den aktuellen Überraschungs-Tabellenführer Sivas die Reifeprüfung für das Team von Trainer Ersun Yanal. Und siehe da: Fenerbahçe präsentierte sich in Zentralanatolien alles andere als ein würdiger Meisterschaftskandidat. Gegen Neu-Nationalspieler Kılınç und Co. hatten der blasse Kruse und Konsorten nur wenig zu melden. Erst in der Nachspielzeit machte Fenerbahçe – allerdings in negativer Hinsicht – auf sich aufmerksam: Zuerst Garry Rodrigues und dann Ozan Tufan sahen in einer hektischen Schlussphase die Rote Karte. Die drei Punkte waren somit nicht das einzige, was in Sivas verloren ging.

Galatasaray ohne Sieger-Gen, Beşiktaş verliert Spiel und Caner

Ähnlich chaotisch – und mit unbefriedigendem Ausgang – endete die Schlussphase am Samstag im Türk Telekom Stadyumu. Gegen den Tabellenletzten Ankara, der nach einer Gelb-Roten-Karte Mitte des zweiten Durchgangs sogar in Unterzahl agierte, gab Galatasaray noch einen komfortablen 2:0-Vorsprung aus der Hand und spielte am Ende nur 2:2. Trainer Fatih Terim, der in dieser Saison schon reichlich mit Rückschlägen zu kämpfen hatte, wirkte konsterniert. Das Sieger-Gen des türkischen Rekordmeister scheint verloren gegangen. Und auch die "Schwarzen Adler" vom Bosporus erlitten am gestrigen Abend einen harten Aufprall. Gegen Malatya setzte es vor heimischem Publikum eine 0:2-Niederlage. Bifouma (85.) und Zehn-Tore-Mann Jahović (90+8.) schlugen auch hier spät zu. Beşiktaş verlor mit Caner Erkin (gelb-rot) zudem seinen derzeit formstarken Linksaußen. Auch wenn die Situation bei den Adlern weitaus enstspannter ist, als beispielsweise bei den benachbarten Löwen, war doch bei allen das verlorene Nervenspiel in der Schlussphase entscheidend.