Wie das Gouverneursamt in Istanbul offiziell verkündete, sind in dieser Saison keine Gästefans in den Istanbul-Derbys zwischen Beşiktaş, Fenerbahçe und Galatasaray zugelassen. Die Entscheidung sei im Einklang mit den Klub-Verantwortlichen getroffen worden. Fans protestierten vereinzelt bereits dagegen.

Am Sonntagabend empfängt Beşiktaş Fenerbahçe zum Derby. Den Istanbul-Schlager aus nächster Nähe sehen werden dann nur rund 40.000 Anhänger der "Schwarzen Adler", denn: Fans aus dem benachbarten Kadıköy sind nicht zugelassen. Was beim Derby an diesem 8. Spieltag gilt, wird so auch über den weiteren Verlauf der Saison gelten. Fans der Gastmannschaft sind in den Derbys zwischen den drei Istanbuler Großklubs Beşiktaş, Fenerbahçe und Galatasaray nicht mehr zugelassen. Die Sperre wurde dabei nicht vom türkischen Fußballverband TFF, sondern von politischer Instanz aufgesetzt. Wie das Gouverneursbüro in Istanbul in einer schriftlichen Mitteilung verkündete, gelte die Verordnung mit sofortiger Wirkung und neben dem Ligabetrieb auch für mögliche Begegnungen im Pokal. Sie sei im Einklang und mit Zuspruch der Klub-Verantwortlichen der drei betroffenen Vereine vereinbart worden.

Was die Fans von der neuen alten Regel (schon in den Vorjahren waren Blocksperren für Gästefans in Derbys mehr die Regel als Ausnahme) halten, zeigte sich unterdessen in der Nacht auf Dienstag auf dem Stadionvorplatz des Vodafone Parks. Knapp 30 Fenerbahçe-Anhänger versammelten sich dort, um lautstark und mittels Pyrofackeln gut sichtbar gegen den Ausschluss zu skandieren. Aber auch gegen den kommenden Gegner und Erzrivalen Beşiktaş, was wiederum Fans der "Schwarzen Adler" ebenfalls an den Dolmabahçe-Palast lockte, wodurch es zu einem kurzen Handgemenge beider Fanlager kam.