Die Achterbahnfahrt in Sarpsborg unterstrich Licht und Schatten im Team von Beşiktaş. Angesichts des glücklichlichen Sieges und dem Sprung auf Tabellenpatz zwei in der Gruppe, war im Anschluss der Partie aber fast ausschließlich von jenen Spielern die Rede, die den nicht mehr für möglich gehaltenen Erfolg, doch noch wahr machten. Neben Doppeltorschütze Jeremain Lens, war das auch Vágner Love.

Nach zehn Spielminuten schien es bereits so, als wären die Schlagzeilen in sämtlichen Zeitungen für heute schon geschrieben. Torwart Loris Karius, der in Istanbul allmählich einen ähnlichen negativen Ruf besitzt, wie zu Liverpooler Zeiten, leitete mit mehreren kapitalen Aussetzern ein drohendes Debakel ein. Aber nicht nur er stand in diesen Anfangsminuten auf dem Kunstrasen in Norwegen komplett neben sich, auch seine Vorderleute, allen voran Führungskräfte wie Vida, Caner oder Oğuzhan, waren wenn überhaupt nur physisch anwesend. Den vielleicht entscheidenden Wendepunkt setzte Trainer Şenol Güneş in der 60. Minute mit der Einwechslung von Vágner Love für den wiederholt blassen Cyle Larin. Nachdem bereits Lens drei Minuten nach seiner Einwechslung auf 1:2 aus Sicht der Türken stellte, erzielte Love wiederum drei Minuten später den umjubelten Ausgleich selbst.

"Froh dem Team geholfen zu haben"

Der Treffer, eine Mischung aus Antizipation, Kaltschnäuzigkeit und purem Wille, war für Love nach schwierigen Wochen eine Erlösung: "Ich habe immer an mich geglaubt, weiter hart gearbeitet und gewartet bis meine Chance kommt. Heute war es soweit und ich bin glücklich, dem Team geholfen zu haben", sagte Love nach der Partie. Für den 34-jährigen Brasilianer war es der erste Treffer seit der 2:4-Heimniederlage gegen Genk.