Zuletzt konnte Beşiktaş gegen drei Teams aus der oberen Tabellenhälfte einige Punkte sammeln. Dabei ließen vor allem die beiden Spiele unter Valérien Ismaël wieder etwas erahnen, was für die "Schwarzen Adler" vielleicht möglich gewesen wäre. Nun stellt sich die Frage, wie man das Team für den Rest der Saison motivieren kann.
Das große Ziel, wenigstens einen der beiden Titel aus der letzten Saison verteidigen zu können, ist schließlich längst verpasst. Aktuell rangiert man auf Platz sieben, ohne Sorgen nach unten und allzu große Ambitionen nach oben. Genau da wird der neue Trainer allerdings ansetzen. Geht es schon nicht mehr um Titel, muss wenigstens das internationale Geschäft der Ansporn sein. Für die Champions League, wo man in der Gruppenphase sieg- und chancenlos blieb, wird es natürlich nicht reichen, einer der beiden kleineren Wettbewerbe liegt allerdings noch im Bereich des Möglichen. Aktuell besetzt Başakşehir den vierten Rang und liegt damit auf Schlagdistanz: Nur drei Punkte trennen die Nachbarn. Zu Konyaspor (acht Punkte Differenz) und Fenerbahçe (neun Punkte) dürfte der Abstand wohl mittlerweile zu groß sein.
Neuer Kader, neues System
Die Frage ist nun, ob dieser Kader, der eigentlich mal für die ganz großen Ziele in der Türkei zusammengestellt worden war, auch für diese Aufholjagd zu begeistern ist. Bei zahlreichen Spielern ist es bereits nahezu sicher, dass sie den Verein verlassen werden, andere werden sich ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit umorientieren. Ismaël wird den Kader nach seinen Vorstellungen umbauen – sofern die wirtschaftlichen Gegebenheiten mitspielen. Damit spielen die restlichen Profis zum Ende der Saison nicht nur für eine günstige Platzierung, die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb oder gar die Ehre, sondern längst auch für ihre eigene Zukunft am Dolmabahçe-Palast. Wer jetzt mitzieht und auf sich aufmerksam machen kann, geht für den nächsten Anlauf mit einem kleinen Vorsprung ins Rennen und hat quasi im Vorbeigehen noch die Möglichkeit, sich an das neue System des Trainers zu gewöhnen. Hoch mögen die Ziele für Beşiktaş nicht mehr gesteckt sein. Die Saison ist dennoch längst noch nicht vorbei.