Das 3:0 über Gaziantep war die erste souveräne Leistung von Beşiktaş seit geraumer Zeit. Vor allem in der zweiten Halbzeit als Trainer Sergen Yalçın auf eine Doppelspitze mit Burak Yılmaz und Kevin-Prince Boateng umstellte, kontrollierten die "Schwarzen Adler" das Spielgeschehen.
Wer die ersten 30 Spielminuten im Vodafone Park zwischen Beşiktaş und Gaziantep verfolgte, der dürfte ernsthafte Zweifel gehabt haben, ob die "Schwarzen Adler" gegen den Aufsteiger von der südöstlichen Grenze tatsächlich gewinnen würden. Die Mannschaft von Sergen Yalçın wirkte vor allem im Mittelfeld ideenlos. Stürmer Burak Yılmaz wirkte im Sturmzentrum hilflos, bekam zudem von den Außen N´Koudou und Diaby kaum verwertbare Bälle vorgelegt. Das torlose Remis zur Pause war die logische Konsequenz daraus. Doch stattdessen weiter auf das 4-1-4-1-System zu setzen, stellte Yalçın gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs auf eine taktische Anordnung mit einer Doppelspitze um und brachte Neuzugang Kevin-Prince Boateng als Untersützung für Burak Yılmaz – eine Maßnahme mit Erfolg!
Yalçın jetzt schon erfolgreicher als Avcı
Der Deutsch-Ghanaer, der seit seiner Ankunft vor rund einer Woche aus Florenz fünf Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolvierte, fügte sich direkt ins schwarz-weiße Korsett ein und belebte das Spiel der Adler merklich. Nach Buraks Elfmeter zum 1:0 folgte sein besonderer Moment: Eine Hereingabe von Gökhan Gönül verwertete der extrovertierte Angreifer aus vollem Lauf per Hacke. Ein Traumtor beim Traum-Debüt, den Boateng per eingesprungenem Salto feierte. "Das war der perfekte Einstand. Natürlich freue ich mich, dass ich gleich getroffen habe, aber der Sieg stand heute über allem. Wir haben den Fans guten Fußball gezeigt", freute sich die neue Nummer 99 des 15-fachen türkischen Meisters. Eine Ansicht, die auch Yalçın in Bezug auf die zweite Halbzeit bestätigen konnte. Der Neu-Trainer von Beşiktaş hat die erste Bewährungsprobe bestanden und dem Rize-Sieg den wichtigen Heimerfolg gegen Gaziantep folgen lassen. Ex-Trainer Abdullah Avcı benötigte zu Saisonbeginn übrigens sieben Spiele für die ersten zwei Siege.