Die wichtigste Personalie ist geklärt: Meistertrainer Sergen Yalçın bleibt in der Verantwortung und soll Beşiktaş auch in der kommenden Spielzeit an die Spitze führen. Fraglich ist alleine, mit welchen Spielern das gelingen soll. Der aktuelle Kader gleicht einem löchrigen Käse und die Geldbörse ist leer. Auf die Verantwortlichen kommen anstrengende Wochen zu.
Yalçın selbst ließ keinen Zweifel daran, an welche Bedingung er einen Verbleib knüpft. Nur mit einem ausgewogenen und schlagkräftigen Kader wolle er weitermachen und so dafür sorgen, dass man nicht nur im Meisterrennen, sondern auch international eine gute Rolle spielt. Es ist zwar davon auszugehen, dass die Vereinsspitze sich diese Forderung zu Herzen genommen hat, leicht wird die Aufgabe allerdings wirklich nicht. Bedarf hat man quasi auf jeder einzelnen Position, Geld ist allerdings kaum vorhanden. Vom zweiten Torwart über einen weiteren Innenverteidiger bis zum Mittelstürmer werden Neuzugänge dringend gesucht. Salih Uçan soll für die Mittelfeldzentrale kommen und gilt als sicher, Rechtsverteidiger Valentin Rosier würde nach seiner Leihe gerne bleiben. Natürlich will man auch Top-Vorlagengeber Rachid Ghezzal binden, ist dabei allerdings auf ein großzügiges Entgegenkommen aus Leicester angewiesen. Ansonsten gibt es eine Menge Gerüchte, die mal mehr mal weniger vehement dementiert werden. Der Fokus liegt auf vertragslosen Spielern, die allerdings trotzdem sofort helfen können.
Viele Namen, wenig konkretes
Mittelfeldspieler Alex Teixeira gehört dazu, ist nach seinem Vertragsende beim chinesischen Klub Jiangsu FC allerdings bereits seit Anfang des Jahres ohne Spielpraxis. Ähnliches gilt für Diego Costa, der ebenfalls seit dem 1.1. auf Vereinssuche ist und mit schöner Regelmäßigkeit angeblich schon mit einem Bein am Dolmabahçe-Palast eingetroffen ist. Deutlich mehr Spielpraxis hat Kenan Karaman. Der Nationalspieler hat seinen Vertrag bei Fortuna Düsseldorf nicht verlängert und steht einer neuen Aufgabe positiv gegenüber. Er wäre allerdings nicht der benötigte Aboubakar-Nachfolger, sondern eher ein Mann für die Außenbahn oder als Hängende Spitze neben einem echten Mittelstürmer. Für diese Position fällt immer wieder auch der Name Edin Džeko. Der Bosnier würde trotz seiner 35 Jahre zwar möglicherweise ins Beuteschema fallen, soll aber auch bei den beiden Mailänder Vereinen hoch im Kurs stehen. Da neben potentiellen Neuverpflichtungen auch noch Vertragsverlängerungen sowie der Verkauf einiger Leih-Rückkehrer anstehen, dürfte Sergen Yalçın noch eine Weile auf seinen schlagkräftigen Kader warten müssen.
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