Trotz nur eines gewonnenen Punktes ist die Gemütslage im Beşiktaş-Lager nach dem 2:2-Unentschieden gegen Fenerbahçe vergleichsweise positiv. Interimstrainer Önder Karaveli sah den Plan fürs Spiel voll aufgehen und deshalb einen gefühlten Sieg. Kritische Töne kommen hingegen von Manager Emre Kocadağ.

Rückschläge haben die "Schwarzen Adler" in dieser Saison schon zu genüge hinnehmen müssen. Auch im Derby gegen Fenerbahçe am Sonntagabend lief Beşiktaş zweimal einem Rückstand hinterher, der beide Male von Josef de Souza ausgeglichen werden konnte. "Ich möchte meinen Spielern ein großes Lob ausstellen, die das Spiel nicht aufgegeben haben und trotz zweimaligem Rückstand immer weitergekämpft haben", zog Beşiktaş‘ Interimstrainer Önder Karaveli nach Spielschluss ein positives Fazit: "Natürlich haben wir uns vorgenommen zu gewinnen, aber wir wollten dabei auch guten Fußball spielen. Ich denke, wir konnten vieles umsetzen, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten. Insofern haben wir trotz des Ergebnisses trotzdem gewonnen."

Auch Doppel-Torschütze Josef de Souza, der mit zwei Toren glänzte, die dessen absolute Willensstärke und Bereitschaft symbolisierten, ist sich sicher, dass man dieses Spiel "hätte gewinnen können". "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, ich bin natürlich glücklich mit meinen beiden Toren, danke aber auch meinen Mitspielern", so der Brasilianer, der sich bei den Tor-Jubeln gegen seinen Ex-Klub keinesfalls zurückhielt.

"Rote Karte für Özil und sechs Gelbe für Attila"

"Ein Derby, das wir von Anfang bis Ende dominiert haben", sah auch Emre Kocadağ, dennoch hatte der Beşiktaş-Funktionär im Anschluss wenig lobende Worte übrig, vor allem, weil es um die Leistung von Schiedsrichter Firat Aydınus ging: "Er hat es nicht geschafft, eine klare Linie in das Spiel zu bekommen. Wir dachten eigentlich auch schon, dass er letztes Jahr in den Ruhestand gehen würde." Ein Elfmeter sei das fragwürdige Handspiel von Larin, was den Özil-Strafstoß zum 0:1 zur Folge hatte, auf keinen Fall gewesen. Viel mehr hätte Firat Aydınus auf die Verteilung der Gelben Karten achten müssen, monierte Kocadağ. So könne man über eine Rote Karte für Özil diskutieren und "ungefähr sechs Gelbe Karten für Attila Szalai".