Überraschend ist der Weggang längst nicht mehr, lediglich der neue Arbeitgeber war am Ende eine kleine Überraschung:  Statt Frankfurt, Stuttgart oder Turin schließt sich Rıdvan Yılmaz den Glasgow Rangers an. Seinem Herzensverein bringt das Geld – und auf den ersten Blick ein paar Probleme.

Vier Millionen Euro und die Aussicht auf mehr als zwei weitere Millionen durch Boni sind wirklich ordentlich für den jungen Linksverteidger. Yılmaz ist fraglos ein riesiges Talent und wäre bei einem Verbleib sicher als Stammkraft in die Saison gegangen. Gleichzeitig hat der 21-Jährige aber auch noch viel Luft nach oben und gerade sein Stellungsspiel ist mindestens ausbaufähig. Dennoch schmerzt der Wechsel trotz des Geldregens und zwingt Beşiktaş zum Handeln. Im System von Trainer Valérien Ismaël kommt den Flügelspielern eine elementare Rolle zu. Da der Franzose häufig sogar auf Außenstürmer verzichtet, müssen seine Schienenspieler deutlich mehr bieten als klassische Außenverteidiger: Defensivstärke, Offensivpower und dazu die nötige Ausdauer gepaart mit einer hohen Grundgeschwindigkeit sollten die Spieler mitbringen. Ob das für das vorhandene Personal gilt, sei dahingestellt. Umut Meraş ist ein emsiger Arbeiter, der allerdings technisch eher limitiert ist. Rückkehrer Ahmet Gülay hat wohl zumindest keine kurzfristige Perspektive in Istanbul und soll erneut abgegeben werden. Ein Fachmann mit Stammplatzpotenzial soll also her.

Alioski soll kommen

Nachdem türkische Medien zunächst über ein Interesse an Tayfur Bingöl berichteten, soll es nun mit einem anderen Kandidaten ganz schnell gehen. Ezgjan Alioski soll sich sogar bereits am Bosporus befinden und in Kürze einen Vertrag unterschreiben. Er wäre mit Sicherheit die gesuchte A-Lösung und ist in der Türkei kein Unbekannter. Der Nordmazedonier wurde in der Vergangenheit bereits mit Trabzonspor in Verbindung gebracht, unterschrieb nach seinem Vertragsende bei Leeds United dann allerdings in Saudi-Arabien. Bei Al-Ahli kam Alioski zwar regelmäßig zum Einsatz, nun will er allerdings zurück nach Europa. Der 56-fache Nationalspieler ist prädestiniert für die Rolle als einziger Flügelläufer. Können sich die beiden Parteien einigen, hätte Beşiktaş die vermeintliche Problemstelle umgehend wieder besetzt.

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