Vor dem Auswärtsspiel in Rize schwört BJK-Trainer Sergen Yalçın seine "Schwarzen Adler" auf das Saisonfinale ein. Mit gutem Grund: In der Fremde tat sich Beşiktaş zuletzt enorm schwer. Weitere Punkteverluste sind jetzt aber tabu. 

Gestern Abend hob der Adler-Tross gen Trabzon ab, dort angekommen ging es über den Landweg die paar wenigen Kilometer rüber nach Rize. Bei Çaykur am Schwarzen Meer geht Beşiktaş sein erstes von insgesamt fünf Endspielen im Saisonfinale an. Gleich nach der Ankunft im Teamhotel unweit des Çaykur Didi Stadyumu, wo die Schwarz-Weißen heute Abend auflaufen werden, versammelte Trainer Sergen Yalçın seine Mannen für eine außerordentliche Teambesprechung – einer Einschwörung auf die kommenden Wochen. Im Kreis der Mannschaft und engsten Betreuern hob der 48-jährige Übungsleiter nochmal die Vorteilsstellung von Beşiktaş hervor, die fünf Spiele vor dem Ende drei Punkte vor Fenerbahçe liegen. Gleichzeitig warnte Yalçın davor, diesen Vorteil zu verspielen. Mit der nötigen Konsequenz und voller Konzentration habe man es aber in der eigenen Hand, Geschichte zu schreiben. Sowohl langjährige Spieler im Klub wie Neçip Uysal oder Oğuzhan Özyakup lauschten dabei den ruhigen, aber sehr bestimmten und eindringlichen Worten ihres Hocas als auch die erst seit dieser Saison am Bosporus spielenden Kicker wie Rachid Ghezzal.

Bei allem Selbstvertrauen, das sich die Adler gerade mit dem zuletzt errungenen 3:1-Sieg gegen Kayseri zurückgeholt haben und mit im Gepäck nach Rize nahmen, sind mahnende Worte durchaus angebracht. Auswärts konnte Beşiktaş schließlich in den letzten Wochen nur selten überzeugen. Bei Stadtnachbar Kasımpaşa setzte es eine 0:1-Niederlage, im Gebirge von Erzurum kam man zu einem mehr als holprigen 4:2-Sieg, in Sivas war beim 0:0-Unentschieden dann wieder kaum was geboten. Fünf Zähler hat Beşiktaş in diesen Spielen verschenkt. Punkteverluste, die im Saisonfinale über Triumph oder Tragödie entscheiden können.