In dieser Woche möchte die UEFA in mehreren Video-Konferenzen über das weitere Vorgehen im europäischen Fußball beraten. Mit Blick auf die kommende Saison stellt sich dabei auch die Frage, wie sich das Teilnehmerfeld der nächsten Champions League-Saison zusammensetzt. Die englische "sunsport" diskutiert nun auch ein Szenario, dass gleich eine Hand voll Teams unverhofft in die nächste Ausgabe der Königsklasse spülen könnte.
Am morgigen Donnerstag, wenn sich das UEFA-Exekutivkomitee zusammensetzt und über die bereits am Mittwoch besprochenen Punkte der insgesamt 55 Mitgliedsverbände diskutiert, werden die Weichen für die kommenden Monate im europäischen Fußball gestellt. Weitestgehende Einigkeit besteht darin, dass alle nationalen Wettbewerbe schnellstmöglich zu Ende gespielt werden sollen. Zum einen könne so der finanzielle Schaden durch das dann fließende TV-Geld etwas minimiert werden. Zum anderen finde die aktuelle Saison dann einen sportlich faires Endergebnis, welches – vor allem in Bezug auf die Qualifikation für die Europapokal-Wettbewerbe – auch maßgeblichen Einfluss auf die kommende Spielzeit hat.
Wie türkische Medien am Mittwochabend berichten und sich dabei auf einen Bericht der britischen "sunsport" beziehen, plane die UEFA bereits einen Alternativ-Plan für die kommende Königsklassen-Saison. Dem Bericht zufolge, sollen die Teilnehmer der CL-Saison 2020/21 anhand ihres UEFA-Koeffizienten aus den vergangenen fünf Jahren ermittelt werden, wenn ein Abschluss der aktuellen Saisons in den Ligen nicht mehr möglich ist. Die jeweiligen Startplätze eines jeden Fußballverbandes würden dabei gleich bleiben; heißt: Deutschland würde beispielsweise weiterhin vier CL-Teilnehmer stellen, die Türkei einen.
Die Krux: Gewinner dieser Saison würden zu Verlierern werden
Teams, die derzeit auf einem Europapokal-Platz stehen und Stand jetzt für die nächste Saison europäisch qualifiziert wären, würde hier das Aus drohen. Wenn ein Klub aus dem selben Land in den vergangenen fünf Jahren international erfolgreicher war, würde dieser vorbei ins Teilnehmerfeld rutschen. In der Bundesliga würde dies konkret Leipzig und Mönchengladbach betreffen, die durch Leverkusen und Schalke ersetzt werden würden. In der Süper Lig müsste gar Spitzenreiter Trabzonspor den auf Rang fünf stehenden "Schwarzen Adlern" von Beşiktaş den Vortritt lassen. 26 Startplätze könnte die UEFA mit diesem Verfahren fest vergeben. Die übrigen sechs Teilnehmer würden dann noch in einer kurzen Qualifikationsrunde bestimmt werden.
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