Mit rund einem Jahr Verspätung setzt der türkische Fußballverband nun die gesonderte Ausländerregelung durch. Sie sieht vor, dass die türkischen Profi-Mannschaften in den nächsten Jahren sukzessive weniger Ausländer im Kader und auf dem Feld haben dürfen. 

Zur neuen Saison greift die neue Ausländerregel, die der türkische Fußballverband TFF am Freitagmittag offiziell verkündete und im Detail erklärte. Demnach dürfen die Süper-Lig-Teams in der kommenden Saison noch maximal 14 ausländische Spieler im Kader haben. Zudem müssen immer drei türkische Spieler auf dem Feld stehen – oder anders gesagt: Es dürfen nicht mehr als acht ausländische Profis auf dem Feld stehen. In den nächsten Jahren wird diese Regel dann noch sukzessive verschärft: In der Saison 2022/23 werden nur noch zwölf ausländische Kaderspieler und sieben Feldspieler erlaubt sein, in der Saison 2023/24 dann zehn Kaderspieler und sechs Feldspieler.

Die neue Ausländerregel sollte eigentlich schon zur Vorsaison eingeführt werden und ist vor der Spielzeit am 8. Juli 2020 auch offiziell vorgestellt worden. Nach massiver Kritik der Klubs im Zuge der wirtschaftlichen Corona-Folgen zog die TFF die Entscheidung am 29. Juli 2020 dann wieder zurück – mit dem Verweis auf die darauffolgende Saison. Die Kritik am Ausländersystem ist nach wie vor gegeben und wird vor allem von den Spitzenklubs angefeuert, deren Kader zu teilweise großen Anteilen aus ausländischem Spielermaterial besteht. Sie sehen in der neuen Ausländerregel ein empfindliches Kriterium, dass den türkischen Fußball im internationalen Vergleich noch weiter zurückdrängen werde.