Verdächtigter Zorbay Küçük schlägt zurück: "Hatte noch nie ein Wettkonto"

Möglicher Identitätsdiebstahl im türkischen Wettskandal

Der Wettskandal ist weiter das alles überstrahlende Thema im türkischen Fußball. Nun schlägt mit Zorbay Küçük der wohl bekannteste Name der insgesamt 371 verdächtigten Schiedsrichter zurück. Der 33-Jährige beteuert am Donnerstagmorgen, dass er noch nie ein Wettkonto besessen habe, geschweige denn Wetten platziert habe. 

"Ich kann Ihnen mit voller Überzeugung und ohne schlechtes Gewissen sagen: Weder während meiner Schiedsrichterkarriere noch davor war ich jemals Mitglied einer Wettseite, habe nie ein Konto bei einer Wettseite eröffnet oder Wetten platziert", erklärt Zorbay Küçük am Donnerstag im Rahmen vor dem PFDK, der sportlichen Disziplinarkommission in der Türkei. Es ist die erste offizielle Stellungnahme eines Schiedsrichters, nachdem am vergangenen Montag der vermeintliche Wettskandal des türkischen Fußballverbandes offengelegt wurde. 

Zwei Wettkonten laufen auf den Namen Küçük

"Wir sind hier, um die Fakten aufzudecken. Wir haben die notwendigen Schritte eingeleitet. Ich würde Ihnen dies gerne ausführlicher erläutern, kann dies aber aus beruflichen Gründen nicht tun", bleibt Küçük in seiner Ausführung zum Ende hin eher vage. Weitere Ausführungen überlässt der 33-jährige FIFA-Schiedsrichter im Anschluss seinem Anwalt. Dieser erklärt, dass Küçüks Namen von einer dritten Person unwissentlich benutzt wurde. "Es gibt zwei separate Wettkonten, die auf den Namen meines Mandanten eröffnet wurden. Nach unseren Erkenntnissen wurden diese von einer ausländischen Person eröffnet, die sich seine Identitätsdaten beschafft hat. Mein Mandant hat definitiv keine Wette platziert",  so Anwalt Alp Osman Karaosmanoğlu.

Zorbay Küçük ist einer der Namen, die der türkische Fußballverband im Vorfeld veröffentlichte und der Verwicklung in die Aktivität von Sportwetten bezichtigte. Der 33-jährige Schiedsrichter ist dabei einer von 371 Unparteiischen im türkischen Fußball, die über ein Wettkonto verfügen sollen. 152 davon sollen aktiv Wetten platziert haben. Küçük gehört zu den sieben Schiedsrichtern, die auch in der Süper Lig pfeifen. Zuletzt war er am vergangenen Wochenende beim 2:0-Sieg von Trabzonspor gegen Eyüpspor im Einsatz. Auch auf internationale Ebene leitet Küçük wiederholt Partien, zuletzt im August in der Conference League die Partie zwischen Rosenborg Trondheim und Hammarby IF (0:0).