Der wohl spektakulärste Transfer des Sommers aus türkischer Perspektive ist die Leihe von Napolis Victor Osimhen zu Galatasaray. Nun wurde bekannt, wie viel der Stürmer den Gelb-Roten für eine Saison kosten wird. 

Aufgrund eines plötzlich geplatzten Wechsels nach Saudi-Arabien und anschließendem Bruch zwischen Victor Osimhen und dem SSC Neapel fand sich der Nigerianer auf der Tribüne wieder. Um dort nicht zumindest bis zum Winter zu versauern, wechselte der Angreifer, dessen Marktwert auf stolze 100 Millionen Euro taxiert wird, auf Leihbasis zum türkischen Rekordmeister Galatasaray. Nun wurde bekanntgegeben, wie viel Osimhen in Istanbul offiziell verdient.

Victor Osimhen verdient offiziell sechs Millionen Euro netto 

Laut dem offiziellen Transferbericht, den Galatasaray bei der öffentlich einsehbaren Börsenplattform KAP vorgelegt hat, liegt der Verdienst von Victor Osimhen für die Saison, die er bei den "Löwen" spielt, bei sechs Millionen Euro netto. Damit unterscheidet sich das offizielle Gehalt des Angreifers deutlich von dem, was bislang berichtet wurde.

Osimhen-Gehalt bei Napoli angeblich bei knapp zehn Millionen Euro 

Zuletzt hieß es, dass Galatasaray, um Victor Osimhen von Napoli für ein Jahr ausleihen zu dürfen, dessen komplettes Gehalt bezahlen müsste, was beim italienischen Meister von 2023 bei knapp zehn Millionen Euro netto gelegen haben soll. Daraus ergeben sich nun drei Möglichkeiten, wie es zu dieser vermeintlichen Diskrepanz kommt:

Möglichkeit 1: Napoli-Gehalt niedriger als berichtet

Womöglich waren die bisherigen Gehaltsangaben Victor Osimhens nicht korrekt. In Italien wie auch in Deutschland werden die Gehälter in den Medien meist nur geschätzt, da nur selten offizielle Zahlen der Öffentlichkeit vorgelegt werden. Demnach könnte es sein, dass der Nigerianer in Neapel doch weniger verdient hat als bislang angenommen.

Möglichkeit 2: Galatasaray zahlt nicht das volle Gehalt 

Ebenfalls möglich ist, dass Galatasaray tatsächlich nicht das volle Gehalt von Victor Osimhen übernimmt, sondern lediglich 60 Prozent. Bislang hieß es, dass der türkische Rekordmeister das komplette Gehalt des Mittelstürmers übernehmen würde und dass dies eine Bedingung für die Leihe sei. Dass dem aber nicht unbedingt so sein muss, ergibt durchaus sinn:

Bei Napoli wurde Victor Osimhen aussortiert, das Gehalt des 25-Jährigen musste der einstige Maradona-Klub aber dennoch bezahlen. Würde Galatasaray also "nur" sechs der angeblichen zehn Millionen Euro Gehalt übernehmen, wäre dies dennoch eine große Erleichterung für die Neapolitaner. Aufgrund des in den meisten Ländern schon geschlossenen Transferfensters, bestand nicht die Hoffnung, den Spieler woanders parken und sich dessen Gehalt so einsparen zu können. Damit befand sich Gala in einer guten Verhandlungsposition, um einen entsprechenden Deal auszuhandeln.

Möglichkeit 3: Das restliche Gehalt wird durch Boni ausgezahlt 

Die TFF legt für jedes Transferfenster die Ausgabenlimits der einzelnen Süper-Lig-Klubs fest, die aber durch Spielerverkäufe erhöht werden können. Um dieses Limit zu umgehen werden angeblich Hinterhofdeals gemacht, wonach das Grundgehalt der einzelnen Spieler gar nicht so hoch ist, durch verschiedene Boni am Ende aber dennoch höher ausfällt. Auf diese Weise können die Klubs die Regelungen der TFF zumindest offiziell einhalten, da nur das Grundgehalt garantierte Ausgaben sind.

Boni-Variante dubios und riskant

Die Boni können auch durch externe Werbepartner und Privatpersonen getragen werden. Dies soll beispielsweise bei Mauro Icardi oder bei den beiden Beşiktaş-Neuzugängen Rafa Silva und Ciro Immobile der Fall sein. Es ist also Möglich, dass Osimhens Grundgehalt zwar lediglich bei sechs Millionen Euro liegt, er aber durch leicht zu erreichende Boni weitere drei bis vier Millionen Euro kassieren könnte. Dieses Gehaltsspiel der türkischen Vereine ist allerdings gefährlich, da die zu großen Teilen ohnehin schon hochverschuldeten Klubs so nur noch weiter in den Schuldensumpf abzurutschen drohen.